„Kleiner Prinz“: Pashanim erinnert mit neuem Musikvideo an Bushido und Shindy
„Aus 61 in die weite Welt“: Pashanim veröffentlicht ein neues Musikvideo, für das er sich von einem französischen Schriftsteller und einem Berliner Gangstarapper inspirieren ließ.
Er hat es schon wieder getan: Donnerstagabend kündigte der Westberliner Rapper Pashanim in seiner Instagram-Story an, dass er noch am selben Abend ein neues Musikvideo veröffentlichen würde – über acht Monate nach seiner bis dahin letzten Solo-Veröffentlichung.
Der neue Song hört auf den Namen „Kleiner Prinz“ und spielt damit auf die Erzählung „Le Petit Prince“ des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry an, die in einer deutschen Ausgabe auch in dem Musikvideo zu sehen ist. In ihr begibt sich ein kleiner, nicht auf der Erde geborener Junge auf eine interplanetarische Reise. Das oftmals auch als „modernes Märchen“ klassifizierte Werk ist mit zahlreichen Illustrationen versehen und wird an deutschen Schulen gerne im Französisch-Unterricht verwendet. Ob Pashanim daher seine Inspiration hat?
In jedem Fall zieht er in dem Song Parallelen zwischen sich und dem kleinen Prinzen: „Aus 61 in die weite Welt“ rappt Pashanim und greift damit auch ein Grundmotiv der französischen Erzählung auf: das Entdecken der Welt mit offenen Augen.
Pashanim mit „Ersguterjunge“-Reminiszenzen
Textlich arbeitet Pashanim mit Reminiszenzen an zwei absoluten „Ersguterjunge“- Klassikern. So rappt er in einigen Zeilen im Stil von Bushidos „Sonnenbank Flavour“ und reiht assoziativ miteinander verbundene Nominative aneinander. Pashanim übernimmt auch eine prominente Zeile aus dem Song: „Hautcreme, Haarwachs, Nikotin, Alkohol / Alle Kids, überall, gehen raus, Album holen“. Von der Stimmfarbe und dem Inhalt der Zeilen erinnert der Track „Kleiner Prinz“ dagegen an das Werk von Shindy, der zusammen mit Bushido 2014 den Song „Nikotin & Alkohol“ veröffentlichte, in dem die oben genannte Zeile ebenfalls aufgegriffen wird.
Für das Musikvideo hat sich der junge Berliner ungewöhnlich herausgeputzt: Statt im AC-Mailand-Trikot posiert er nun adrett im Anzug gekleidet – mit Krawatte. Ansonsten zeigt das Video viele Szenen von Pashanims Auftritt beim „Frauenfeld“-Festival 2022 : „Erstes Mal Festivals / Mainstage, Abu Glitsch / Kickdown, Sportscar /Hin- und Rückfahrt geblitzt“. Klingt nach einem saftigen Bußgeld.
Bis sich die Kids ein Album von Pashanim holen können, wird aber wohl noch etwas Zeit vergehen. Der Berliner ist für seine seltenen – und unangekündigten – Releases bekannt. Zuletzt erschien ein Feature des Rappers auf dem Album MAKA KNACKER von Nizi19, davor veröffentlichte er zusammen mit Ufo361die Polarkreis18-Hommage „Allein, Allein“. Die letzte Solo-Veröffentlichung war sein Song „paris freestyle“, der an den Track „Skrilla“ von Kodak Black angelehnt war. Alle diese Songs erschienen ohne große Vorankündigung – ob und wann wir ein Album des jungen Berliners zu hören kriegen werden, steht also in den Sternen.