Kiss me, Robot!


Wenn die alten Männer ausgedient haben, müssen neue her. Zwei Frauen verabschieden sich im Film von Susan Seidelman („Susan, verzweifelt gesucht“) von ihren Liebhabern. Der Neue, der in ihr Leben tritt, scheint geradezu perfekt: groß, stark, gutaussehend und formbar. Es handelt sich um einen Roboter, der den Umgang mit unserer Welt — und mit den Frauen — Schritt für Schritt lernen muß.

Bahnbrechend neu ist an der Story von „Ein Mann a la Carte“ nichts. Vergleiche mit „E.T.“ oder ähnlichem zu ziehen, ist da fast schon müßig. Wie aber eins das andere gibt, wie alles zusammenpaßt, das macht den Charme dieser Schmunzelkomödie aus.

Ulysses ist das getreue Ebenbild eines fanatischen Professors (Jon Malkovich). Entwickelt für die Raumfahrt, narrensicher, gefühlslos. Zur Vermarktung des Roboters wird eine Image-Beraterin (Ann Manguson) eingeschaltet. Zum ersten Mal begegnet Ulysses einer Frau — und schon brennen ihm die Sicherungen durch.

Susan Seidelman strickte eine muntere Venvechslungsgeschichte. Mal ist’s der Professor, mal sein Roboter, der seine Fähigkeiten zunehmend besser zu nutzen weiß. Er lernt aus seinen Fehlern und findet sich bald so gut in der Welt zurecht, daß er schließlich alle an der Nase herumführt. Der Hintergrund — Wissenschaft auf der einen Seite, Mediendschungel auf der anderen,— hält sich dabei betont zurück, ist auf ein comichaftes Pappformat zurechtgestutzt. „Ein Mann a la Carte“ schafft gute Laune mit einfachen Mitteln. Wie vielen Filmen gelingt das heute schon?