Kinks
Es ist auffaltend still gewesen um die Kinks. Ihre vor anderthalb Jahren erschienene Single „Days“ war eigentlich das letzte Lebenszeichen, das wir von Ray Davies und Kollegen vernommen hatten. Seit kurzer Zeit hat sich aber so einiges verändert. Die Kinks sind durch ihre Platte „Lola“, die in der englischen Hitparade, der Top 30, den 1. Platz erobert hatte und die auch in Deutschland grossen Anklang fand, wieder ganz „in“. Ray ist der Meinung, dass sich der Sound der Kinks nicht wesentlich verändert hat.
„Unsere Ideen sind noch immer die gleichen, wie früher. Ich hänge sehr an Dingen aus der Vergangenheit. Filme wie „Calamity Jane“ und „Oklahoma“, aber auch die Musik von Johnny Cash und Eddie Cochran und zum Beispiel Perry Como haben mich stark beeindruckt.“ Obwohl die Gruppe lange nicht produktiv gewesen ist, geniesst sie in Amerika eine enorme Popularität. Nachdem sie drei Jahre lang nicht mehr die U.S.A. besucht hatten, waren sie in den letzten sechs Monaten schon wieder drei mal dort und haben viele Konzerte gegeben. Speziell für die grossen Tourneen hat Ray Davies einen fünften Mann angeheuert, den Pianisten John Gosling, der die Aufgabe hat, den Kinks-Sound zu vervollkommenen. Ob John für immer bei den Kinks bleiben wird, steht jedoch noch nicht fest. Im Augenblick ist Ray gerade dabei, ein Buch über die Gruppe und deren reiche Vergangenheit zu schreiben, aber wie das so ist, es gibt immer wieder was dran zu verändern. Wann das schriftstellerische Werk fertig sein wird, müssen wir deshalb noch abwarten. Ray sagt dazu: „Ja, es macht natürlich Spass, ein Buch zu schreiben, ich habe es aber sicher schon an die zehn Mal umgeändert. Aber es wird ganz bestimmt erscheinen!“ Die Kinks sind eine Gruppe, die bei vielen von uns gute Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wachruft. Sie sind nicht in Vergessenheit geraten. Aus Äusserungen von Ray geht auch hervor, dass die grosse Stärke der Gruppe in ihrem etwas wehmütigen Sound von damals liegt. „Lola“ ist wieder ein sehr überzeugender Beweis dafür…