„Kevin – Allein in New York“-Regisseur will Trump-Cameo entfernen

Chris Columbus würde Donald Trumps Auftritt am liebsten aus dem Film schneiden.


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Regisseur Chris Columbus, bekannt für seine Arbeit an Klassikern wie „Kevin – Allein zu Haus“ und dessen Fortsetzung „Kevin – Allein in New York“, hat sich in einem aktuellen Interview zum Cameo-Auftritt von Donald Trump im zweiten Teil der Kultreihe geäußert. Seine Worte: „Es ist wie ein Fluch.“

Columbus sagte gegenüber dem „San Francisco Chronicle“ wörtlich: „Jahre später ist es zu einem Fluch geworden. Ich wünschte, diese Szene wäre nie im Film gelandet.“ Er bezeichnete Trumps kurze Erscheinung im Hotelfoyer des Plaza Hotels sogar als „Albatross“, ein Symbol für eine lästige und bleibende Last.

Ganz ohne Sarkasmus ging es dabei aber nicht: „Ich kann die Szene nicht rausschneiden. Wenn ich das tue, werde ich wahrscheinlich aus dem Land geworfen“, sagte Columbus augenzwinkernd. „Dann müsste ich wohl zurück nach Italien.“ Zur Einordnung: Columbus hat zwar italienische Wurzeln, wurde aber in den USA geboren.

„Kevin – Allein in New York“: Um diese Szene geht’s

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Trump ist nur für sechs Sekunden in „Kevin – Allein in New York“ zu sehen, als er dem jungen Kevin McCallister (Macaulay Culkin) den Weg zur Hotellobby zeigt. Doch dieser kurze Moment sorgt seit Jahren für Diskussionen. Ursprünglich sei der Auftritt ein Ergebnis eines Deals gewesen: „Wir wollten im Plaza Hotel drehen, das Trump damals gehörte“, erklärte Columbus bereits 2020 gegenüber „Business Insider“. „Wir haben dafür bezahlt, aber Trump meinte: ‚Nur wenn ich auch im Film bin.‘ Also haben wir ihn reingeschnitten.“

Damals sei das Publikum im Testscreening sogar begeistert gewesen: „Die Leute haben gejubelt, als er aufgetaucht ist. Also sagte ich meinem Editor: Lass ihn drin, das ist ein Moment für das Publikum.“

Doch die Stimmung hat sich längst gedreht – spätestens seit Trumps Präsidentschaft. Bereits 2014, also noch vor seiner politischen Karriere, hatte der kanadische Sender CBC Trumps Szene aus der Ausstrahlung geschnitten – aus rein dramaturgischen Gründen, wie es damals hieß. Auch Hauptdarsteller Macaulay Culkin hat sich in der Vergangenheit offen für eine Entfernung des Trump-Cameos gezeigt. Und vielleicht bringt Columbus’ erneute Kritik neuen Schwung in die Debatte.

Übrigens: Trump selbst hatte Columbus’ Aussagen aus dem Jahr 2020 nicht auf sich sitzen lassen und behauptete, der Regisseur habe „gebettelt“, ihn im Film zeigen zu dürfen. Hollywood-Kollegen wie Matt Damon wiederum berichteten ebenfalls von Trumps Praxis, nur Drehs in seinen Immobilien zu erlauben, wenn er dafür eine Rolle im Film bekam. Ob die Szene je verschwinden wird? Unklar. Aber sicher ist jetzt: Was einst ein popkultureller Gag war, ist für Chris Columbus inzwischen zur wahren Last geworden.