Kein Witz: Krampus soll sich wegen Klaps mit Rute entschuldigen


Als Bösewicht hat man es auch nicht leicht.

Es gibt Traditionen und Bräuche, die in unseren Zeiten nicht mehr praktikabel, akzeptabel oder sinnvoll sind – Hexenverbrennungen zum Beispiel, oder Kuhfladenbingo.

Nun steht anscheinend eine weitere Tradition auf dem Prüfstand: der Krampus. Die vor allem in Süddeutschland anzutreffende Figur ist sozusagen der Side-Kick des gutmütigen Nikolaus‘ auf seinen Touren durch Kindergärten und Grundschulen. Er fungiert als „Bad Cop“ und wird vom Nikolaus angewiesen, die bösen Kinder auf seiner Jahresbestenliste zu bestrafen, damit er sich seine weißen Handschuhe nicht selbst schmutzig machen muss. Dieser Krampus steht jedoch nun selbst am Pranger, denn er wird beschuldigt, Kinder mit einer Rute geschlagen zu haben… aber der Reihe nach:

Zu seinem Besuch der E-Juniorinnen der SpVgg Höhenkirchen in der Nähe von München ist Georg Loidl alias Krampus zusammen mit Nikolaus und ein paar Engeln angetreten. Wie er dem Münchner Merkur erklärt, habe er in seiner Eigenschaft als Krampus routinemäßig mit seinen eigens dafür mitgebrachten Ketten und der Rute gedroht, sowie gelegentlich einen symbolischen Klaps verteilt. Die 9-10-jährigen Fußballerinnen hätten bei diesem alljährlichen Brauch wie immer kichernd mitgemacht und sich vor dem Krampus versteckt.

„Das Verhalten von Krampus ist rechtswidrig“

Weniger witzig fanden diese Aktion jedoch die Eltern einer der Spielerinnen. Laut Münchner Merkur wiesen diese den Krampus Loidl in einem Brief darauf hin, dass „es in Deutschland gesetzlich verboten ist, ein Kind zu schlagen oder ihm auch nur einen Klaps zu geben (siehe BGB § 1631 sowie das „Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung“ aus dem Jahr 2000)“. Er solle sich nun bei dem Kind entschuldigen. Offen bleibt, ob er dazu auch wieder das Krampus-Kostüm anziehen muss oder seine Entschuldigung auch in zivil vortragen darf.