Konzertbericht

Kat Frankie live in Berlin: Feine Harmonien und feiner Humor


Kat Frankie, auf Tour mit ihrem neuen Album BAD BEHAVIOUR, war am 28. März 2018 in der Berliner Volksbühne zu hören.

Kat Frankie steht mit einer mühelosen Kraft auf der Bühne, um die man sie nur beneiden kann. Ganz in Rot gekleidet, wie auch ihre Band, macht die Musikerin von Anfang an klar, dass hier ein Ensemble zu hören sein wird – kein Solo-Act.

Dieses Ensemble bildet vom ersten Takt an ein tightes Netz, welches der Sängerin erlaubt, sich an diesem Abend in der Berliner Volksbühne immer wieder fallen zu lassen. Nicht nur instrumental, auch mit feinen folky Gesangsharmonien, inszeniert das Quartett ihre Songs.

Die 39-jährige Wahlberlinerin kommuniziert mit den Vieren mal ganz subtil per Handzeichen, mal dreht sie sich um und teilt offensichtlich ihre Freude an mittlerweile oftmals richtig sattem Rock.

„Is it aloof of me to not be playing any instruments?“

Trotzdem gibt es noch die intimen Singer-Songwriter-Momente, wenn Kat Frankie im Duett mit ihrer Keyboarderin den Break-Up-Song „Finite“ spielt oder das Publikum ganz alleine mit ihrer Loop-Station in den Bann zieht.

Wenn die Künstlerin ihre Zuhörer*innen so nah ranlässt, sind sie am tiefsten beeindruckt. Von ihrer ausgesprochenen Musikalität, ihrer Lässigkeit – aber auch ihrer Direktheit und dem subtilen Humor. „Is it aloof of me to not be playing any instruments?“, fragt die gebürtige Australierin in den Theatersaal.

Der neue Titelsong „Bad Behaviour” oder „Headed for the Reaper”, tutti mit Band und Funk-Attitüde durch die Trompete, lässt das konzentrierte Publikum sich dann aber doch mal von den Plätzen erheben. Wenn der Gesang dann nicht immer sauber ist, macht Frankies Strahlkraft hinter den Tönen alles wett.

Nach dem als Finale angekündigten Song kommt die Band doch noch einmal auf die Bühne und singt ein kleines A-Capella-Outro. Es klingt wie der gesamte Abend: feinsinnig und harmonisch.

Kat Frankies aktuelles Album BAD BEHAVIOUR ist im Januar 2018 erschienen und folgte auf PLEASE DON’T GIVE ME WHAT I WANT (2012), THE DANCE OF A STRANGER HEART (2010) und POCKETKNIFE (2007).