Kanye West muss wegen Hetzvorwürfen vor Gericht aussagen
Kanye West ignoriert die Klage bislang – jetzt kassierte er für sein Schweigen eine Geldstrafe.

Ein Richter in Los Angeles hat Kanye West zu einer Geldstrafe von 2.560 US-Dollar verurteilt und den Rapper verpflichtet, bis spätestens 30. April unter Eid auszusagen. Hintergrund ist eine Klage gegen den Musiker, in der ihm vorgeworfen wird, Mitarbeiter und Schüler seiner Donda Academy mit rassistischen und homophoben Tiraden sowie Drohungen konfrontiert zu haben.
Der Kläger Trevor Phillips, ein ehemaliger Mitarbeiter, wirft Ye unter anderem antisemitische Äußerungen, bevorzugte Behandlung weißer Mitarbeiter und unangemessenes Verhalten vor. Ye soll unter anderem gesagt haben: „Hitler war großartig. Hitler war ein Innovator!“ Der Anwalt des Klägers, Justin Shegerian, begrüßte die Entscheidung und bezeichnete Kanye Wests Verhalten als Missachtung des Rechtssystems. In seiner im vergangenen April eingereichten Diskriminierungs- und Vergeltungsklage behauptete Phillips: Ye habe gedroht, ihn zu schlagen, behauptet, er wolle die Köpfe der Donda-Schüler rasieren und sie in einen „Käfig“ sperren und er habe sogar vor seinen Augen masturbiert, während der Rapper „The Batman“ ohne Ton schaute.
Kanye West muss sich zu der Sache äußern
Nach der Anhörung am Donnerstag (20. Februar) sagte der Anwalt von Phillips, Justin Shegerian, er freue sich darauf, den Rapper mit der neuen gerichtlichen Anordnung „in die Pflicht zu nehmen“. Shegerians Kanzlei vertritt vier von mehr als einem Dutzend ehemaliger Mitarbeiter, die Ye und seine Unternehmen in den letzten drei Jahren verklagt haben.
„Es ist klar, dass er entweder unser Zivilrechtssystem nicht ernst nimmt oder vor den Behauptungen unserer Mandanten davonläuft“, so Shegerian laut „Rolling Stone“. Auf die Frage, was er von Kanye Wests Post auf der Plattform X am Mittwoch halte, in dem es hieß: „Nach weiteren Überlegungen bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich kein Nazi bin“, erklärte der Anwalt, dass er Ye nicht glaube. „In der ganzen Woche davor hat er gesagt, er sei ein Nazi. Ich denke, es ist für die breite Öffentlichkeit und uns ziemlich klar, ebenso wie die Beweise in den von uns eingereichten Fällen zeigen, dass er fest an die antisemitischen Verunglimpfungen glaubt, die er äußert, sei es gegenüber seinen Mitarbeitern oder gegenüber der Öffentlichkeit auf X“, so Shegerian.
Zuletzt hatte der Musiker zudem für weitere Skandale gesorgt, indem er ein T-Shirt mit einem Hakenkreuz verkauft und umstrittene Beiträge auf der Plattform X veröffentlicht hatte. Dies führte unter anderem dazu, dass seine Talentagentur ihn fallen ließ.