Als Closer veröffentlicht wurde und schnell in den UK-Charts aufstieg, waren Joy Division längst Geschichte. Zwei Monate zuvor hatte sich Sänger Ian Curtis auf tragische Weise das Leben genommen und die Bandgeschichte vorzeitig beendet. Closer ist ein Abschlusswerk ohne eines sein zu wollen. Mit der Vergänglichkeit als Topos nehmen Titel wie „The Eternal“ schmerzvoll traurig und resignierend das Schicksal ihres Sängers vorweg. Closer wirkt gleichzeitig peinlich intim und distanziert Dank dem offenen Klang, den klaren Drums und dem konstant drohenden Bass, durch die Produzent Martin Hannett die Verletzlichkeit in Ian Curtis‘ verzweifelten Texten und seiner Stimme unterstreicht.
ME 9/1980: „Genauso wie man sich nicht der realen Bedrohung durch Atomkraftwerke, Umweltzerstörung und Kriegsgefahr sowie einer gesellschaftlichen Perspektivlosigkeit entziehen kann, geht einem auch dieses neurotische Exhibitionistenwerk unter die Haut.“
