Joss Whedon dreht „Batgirl“ und beweist, wie sinnlos Debatten um Marvel und DC sind


Der erfolgreichste Marvel-Regisseur geht zur Konkurrenz.

Wenn es um Comics und deren Verfilmungen geht, sind Fans von Superhelden vermeintlich in zwei Lager gespalten: Marvel und DC. Welche Comic-Figuren werden besser auf die Leinwand gebracht? Welche Filme spielen mehr Geld ein, welche Reihe ist zu düster und welche kindisch? Die Marvel Studios reiten seit 2008 und dem ersten eigens produzierten Film „Iron Man“ auf einer Erfolgswelle, die 2017 mit gleich drei neuen Filmen, darunter „Spider-Man: Homecoming“ weiterhin anhalten wird. DC hat derweil zwar finanzielle Erfolge in Zusammenarbeit mit Warner Bros., die Qualität von Filmen wie „Man of Steel“ oder „Batman V Superman“ lässt aber zu wünschen übrig. Und das wird eben mit Spott von Marvel-Fans quittiert, die sich die DC-Filme aber am Ende dennoch alle anschauen.

Die Diskussion „Marvel oder DC“ ist so ziemlich die unnötigste, die es in der Filmwelt gibt. Und wird höchstens von Fanboys hochgehalten, die sich ganz besonders mit einer Marke identifizieren wollen. Joss Whedon hat jetzt endgültig gezeigt, wie unnütz die Bildung von Fanlagern bei den Filmreihen ist. Whedon hat mit „Avengers“ sowie „Avengers: Age of Ultron“ zwei der erfolgreichsten Marvel-Filme gemacht, bevor er 2015 das Studio verlassen hat. Entkräftet fühlte er sich nach dem aufwendigen Dreh von „Age of Ultron“.

Seitdem hat man Whedon auch nicht mehr oft gesehen oder gehört. Vor einigen Tagen tauchte der Erfinder der Serie „Buffy“ anlässlich einer Reunion des Ensembles (die Serie wurde 20 Jahre alt) wieder auf. Und ließ wenige Tage später Infos zu seinem neuen Filmprojekt an Variety durchsickern. Whedon wird einen Film über „Batgirl“ drehen, einen Sidekick des aktuell von Ben Affleck gespielten Superhelden Batman. Die Rechte für die Figur Batgirl bzw. Barbara Gordon liegen nicht bei Marvel, sondern bei DC und Warner. Wann der Film genau kommen soll, steht noch nicht fest. Whedon soll ihn aber schreiben, produzieren und drehen.

Der Regisseur wechselt also Studio und Comic-Marke. Und sollte damit wohl endgültig den unnützen Glaubenskampf zwischen Hardcore-Fanlagern beenden.