Jamaica


Die Reggae-Insel ist der Tip für alle, die einen wirklich „heißen“ Sommer erleben wollen. Nicht nur die tropischen Temperaturen dürften im Juli und August so manchen auf die Insel locken: Das bekannteste Festival der Karibik, das „Reggae Sunsplash“, geht in diesem Jahr vom 15. bis zum 19. August über die Bühne. Fand dieses Festival bislang traditionell zunächst im Jarret Park von Montego Bay und in den vergangenen Jahren im neu geschaffenen „Bob Marley Performing Center“ auf der Freeport Halbinsel direkt am Meer statt, so wird für den Sommer 1989 die Entscheidung über den Austragungsort erst wenige Wochen vor dem Festival getroffen. Mit im Gespräch ist der Traum-Strand von Runaway Bay. Auch bei der Besetzung dieses Reggae-Festivals lassen sich die Jamaicaner Zeit: „No problem – soon come“ lautet nicht nur die Antwort auf die Frage, wer in diesem Sommer auf dem Sunsplash zu sehen und vor allem auch zu hören ist. An diesen Satz sollte sich jeder Jamaica-Besucher schnell gewöhnen und dementsprechend seine mitteleuropäischen Vorstellungen von „prompten Service“ einen Gang zurückschalten. Eines aber ist schon jetzt klar: Die Reggae-Fans der Insel haben etwas zu feiern. Das Motto: „I survived the Hurricane“.

Der Hurrican war 1988 über die Insel gefegt und hatte die Träume vom Touristenstrom aus Europa zunächst platzen lassen wie eine Seifenblase. Gerade die preiswerten Hotels waren dem verheerenden Sturm in vielen Teilen der Insel zum Opfer gefallen. Die Kunde von der zerstörten Insel macht nicht nur in Europa die Runde – auch die Amerikaner blieben aus. Ein Jahr danach gilt die Insel wieder als Geheimtip. Und das nicht nur bei Reggae-Fans. Die üppige Vegetation der Insel hat die Narben des Sturms überwuchert. Nur wer die Insel vor der Katastrophe gesehen hat, wird merken, daß sich etwas verändert hat. Viele Hotels sind mit finanzieller Unterstützung des Staates wieder aufgebaut worden und wirken schöner und gepflegter als zuvor. Und die Strände locken mit dem kristallklaren blauen Wasser wie eh und je. Die meisten Besucher der Insel landen – im wahrsten Sinne des Wortes – in Montego Bay, von den Jamaicanern kurz MoBay genannt. Eines der besten Quartiere für alle, die ein sauberes Bett zum günstigen Preis suchen, ist das Caribic House von Anne Townsend. Nur gute 150 Meter entfernt vom berühmten Doctor Caves Beach eignet sich das kleine Caribic House insbesondere als Unterkunft für die ersten Tage zum Eingewöhnen. (ME/Sounds-Leser sollten sich als solche beim Einchecken zu erkennen geben, denn Anne ist seit vielen Jahren selbst Fan dieser Zeitschrift). Doch Jamaica hat weitaus mehr zu bieten als die Touristenhochburg MoBay.

Die „Szene“ fährt nach Negril. Das soeben wieder neu aufgebaute „Ricks Cafe“ ist wohl einer der wenigen Plätze der Welt, wo der allabendliche Sonnenuntergang von einer gröhlenden Meute beklatscht wird. Lucea, Savanna-la-Mar und Black River gehören zu den relativ unberührten Plätzen der Insel, Runaway Bay und Ochos Rios zu den Touristenzentren.

Port Antonio wartet auf den großen Boom und Kingston, die Hauptstadt der Insel, hat ihn bereits hinter sich. Nur die wenigsten Besucher aus Europa machen einen Abstecher nach Kingston. Diejenigen, die sich doch noch nach Stadtluft sehnen, sei an dieser Stelle das Hotel ,Four Seasons“ der deutschstämmigen Geschwister Stocker empfohlen.