Ist Freddie Mercury der zweite Mick Jagger ?
Kann eine Königin mit einem demolierten silbernen Mikrofon ein ganzes Volk regieren? In England ist sowas durchaus möglich. Schon jetzt sieht es danach aus, dass die Band mit dem vielversprechenden Namen „Queen“ bald populärer sein wird als Britanniens First Lady. Musik Express traf sich mit den beiden Queen-Musikern Freddie Mercury und Roger Taylor zu einem reichlich amüsanten Gespräch.
Ohne die anderen wäre ich ein nichts!
Freddie Mercury, geboren auf Sansibar, hat eine besondere Vorliebe für ein bestimmtes Wörtchen: „dear“. Ungeachtet mit wem er es zu tun hat, für ihn gibt’s nur dears. Freddie, ein südländisch wirkender Typ, bestückt mit zwei kaninchenhaften Vorderzähnen und schwarzgelackten Fingernägeln, erzählte uns alles was wir wissen wollten. „Früher, als ich noch zur Schule ging, dachte ich, dass man mit Musik machen kein Geld verdienen kann, dear“, lässt er uns wissen. „Nach Beendigung der Schulzeit ging ich auf die Kunstakademie. Dort traf ich Roger Taylor und Brian May. Zusammen wollten wir eine Gruppe gründen, doch das dauerte dann noch ’ne ganze Weile bis es soweit war. Zuerst suchten wir uns einen ganz seriösen Job‘. An diese Zeit erinnert sich Freddie sehr ungern: „Für so eine Art von Arbeit bin ich kein Typ, Schau mal, dear, den ganzen Tag hatte ich nur Musik im Kopf und dann ist es doch klar, dass man sich nicht mehr auf die Arbeit, die ohnehin keinen Spass macht, konzentrieren kann“. Nach kurzer Zeit kam Freddie dann auch dahinter, dass von nun an die Musik sein Schicksal werden sollte. Er liess seinen Job sausen und konzentrierte sich nur noch auf die Musik. „Musik ist für mich keine Arbeit, ich kann die ganze Nacht durchmachen, um einen Song zu schreiben. Morgens bin ich natürlich kaputt, aber was soll’s, Hauptsache, ich bin glücklich“. In England wird Freddie bereits mit Mick Jagger und Rod Stewart verglichen. Der Bühnen-Act von Queen haut ja auch wirklich rein. Freddie ist auf der Bühne ohne Zweifel der Mittelpunkt des „königlichen Geschehens“. Das weiss ich“, sagt er, „aber das heisst nicht, dass ich mir unheimlich was darauf einbilde, dear. Ohne die anderen wäre ich ein Nichts.“ Blasen an den Händen
Roger Taylor, der ununterbrochen mit koketten Handbewegungen seine blonde Haarpracht ordnet, erzählt uns, welche Erfahrungen er während der Tournee gemacht hat, die ihn mit seiner Band neulich auch durch Deutschland geführt hat: „Wir haben viel Erfolg gehabt und ich glaube, dass unsere Musik ganz gut beim deutschen Publikum angekommen ist“. Roger schreibt zusammen mit Freddie und Brian die meisten Songs des Queen-Repertoires. Darüberhinaus kümmert sich Freddie auch noch intensiv um die Gestaltung des Stage-Acts und um die Licht- und Rauch-Show. Dann stellt Roger mit unverhohlenen Stolz seine Handflächen zur Schau und präsentiert uns einigt bemerkenswerte Blasen. „Da staunt ihr, was! Die habe ich immer, wenn wir auf Tournee sind. Drummen ist nämlich meine Leidenschaft, halbe Sache‘ gibt’s bei mir nicht, daher die Blasen“.