Iranischem Rapper Toomaj droht Todesstrafe wegen Regimekritik


Dem iranischen Rapper Toomaj Salehi droht die Todesstrafe, nachdem er am 30. Oktober festgenommen wurde, weil er sich für die Proteste im Iran stark machte.

Dem iranischen Rapper Toomaj Salehi droht die Todesstrafe, wie am Samstag (26.November) über seinen Instagram-Account bekannt wurde. Er kritisierte in seinen Liedern die iranische Regierung und gab ein Interview mit dem kanadischen Fernsehsender CBC, wo er ebenfalls über die Proteste im Iran sprach und sich dafür stark machte. Daher wurde er am 30. Oktober wegen „Krieg gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ festgenommen.

Toomaj Salehi hat in seinen Liedern, die er unter seinem Vornamen veröffentlichte, die Regierung im Iran kritisiert. In einem Interview erzählte er, er habe keine Angst vor dem, was seine Taten für ihn bedeuten. Dafür könnte er voraussehen, dass die, die sich jetzt einsetzten und eingesetzt haben, auch noch in Zukunft weiter machen werden „und die Bewegung weiter wachsen wird.“ Nun ist Toomaj wegen „Krieg gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ angeklagt. Verbrechen, für die laut UN bereits mindestens sechs Personen seit Beginn der Proteste die Todesstrafe bekamen.

Anfang November erschien ein Video, das angeblich Toomaj Salehi nach seiner Festnahmen zeigen soll. Der Mann in dem Video hat die Augen verbunden und erzählt, er sei Toomaj und habe einen Fehler gemacht. Laut CNN ist der Onkel von Toomaj der festen Überzeugung, der Mann in dem Video sei nicht sein Neffe. Die Cousine von Toomaj ist laut CBC der Meinung: „Sie haben ihm einen Anwalt seiner Wahl verweigert und ihm stattdessen einen vom Regime bestellten Anwalt zugewiesen.“ Dort schreiben sie außerdem, der Vater von Toomaj versuche seit mehr als drei Wochen ihn zu besuchen. Die Familie glaube, die Regierung versuche Zeit zu schinden und habe die Familie mehrfach angelogen, wenn sie zum Gefängnis reisten und nach Toomaj gefragt haben. In einem Instagram-Beitrag steht, sein Gerichtsprozess verliefe hinter verschlossenen Türen.

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Auf change.org läuft aktuell eine Petition, die bereits über 200.000 Unterschriften hat. Dort wird die Freilassung von Toomaj Salehi sowie allen anderen unschuldigen Protestler*innen und politischen Gefangenen im Iran gefordert. Außerdem sollen sich internationale Menschenrechtsorganisation solidarisieren, um das Regime im Iran zu stoppen.

Die Proteste im Iran begannen, weil Masha Amini, mit ihrem kurdischen Namen auch als Zhina Amina bekannt, am 13. September verhaftet wurde, weil sie ihre Hijab nicht gesetzeskonform trug. Einige Stunden nach ihrer Verhaftung wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert und am 16. September 2022 für tot erklärt. Während die meisten von Polizeigewalt ausgehen, sagt die Polizei, die 22-Jährige wäre an einem Schlaganfall und Herzinfarkt verstorben. Seitdem finden die Proteste gegen die autoritäre Regierung des Landes statt.

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