Interview Avril Lavigne


über kreischende Fans, Männer, Kollegin Britney, ihre Brüste und ihr Selbstbewusstsein

Willst du während deiner Deutschland-Tournee auch letzten Zweiflern beweisen, dass du eine „Anti-Britney“ bist?

Oh Gott, wie ich diesen Begriff hasse! Dass es zwischen Britney und mir keine Gemeinsamkeiten gibt, müsste eigentlich jeder auf den ersten Blick erkennen: Ich rocke, sie ist ein Popmäuschen. Ich habe trotzdem nichts gegen sie. Warum sollte ich einen Menschen schlechtmachen, den ich gar nicht persönlich kenne?

Hat die „neue Alanis Morissette“ keine Kollegenschelte nötig?

Wir kommen beide aus Kanada, wir spielen beide Gitarre trotzdem will ich Alanis nicht imitieren. Ich mache mein eigenes Ding. Ich verstelle mich nie, ganz egal, ob ich vor einer Kamera oder auf der Bühne stehe.

Was heißt das?

Ich bin kein Produkt meiner Plattenfirma und lasse mir von niemandem sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Meine Songs schreibe ich selbst. Ich bin eine ernst zu nehmende Musikerin, die keine Lust hat, ihren Körper zu verkaufen. Deshalb sollten die Leute bei meinen Auftritten nicht auf meinen Busen starren, sondern meinen Songs zuhören.

Was willst du deinen Fans mitteilen?

Im Gegensatz zu meinen männlichen Kollegen verstecke ich mich nicht hinter meinen Gefühlen. Meine Lieder sind wie Tagebucheinträge. Ich hoffe, dass andere Mädchen einiges durch sie lernen: Wir dürfen uns nicht von Typen verarschen lassen, die nur Sex wollen.

Du schimpfst auf die Manner und hast nur Jungs in deiner Band – wie passt das zusammen?

Meine Musiker und ich gehören zusammen. Auch wenn’s blöd klingt: Ich habe das Gefühl, dass wir füreinander bestimmt sind. Deshalb wünsche ich mir, dass meine Fans an mich und meine Band denken, wenn sie meinen Namen hören. Mit den Jungs bei meinen Shows zu rocken ist für mich das Schönste an meinem Job.

Und was hasst du an deiner Arbeit?

Dass mich keiner mehr normal behandelt. Als ich mich vor kurzem in einer Hotelhalle mit drei Mädchen unterhielt, sind die total ausgeflippt. Es war mir nicht möglich, mit ihnen ein vernünftiges Gespräch zu führen.

Wärest du in solchen Momenten lieber ein normales Girl?

Nein. Ich wollte immer berühmt sein und habe mein Ziel schon jetzt, als 18-Jährige, erreicht. Ich bin restlos glücklich.