Interpol: Rabenschwarze Anzugträger
Seine Stimme klingt nach Mannesleid und Grabestiefe, nach Weisheit, Schwärze und manchmal wie flüssiges Teer. Aber er, Paul Banks, sieht nicht so aus, wie er singt: bürschchenhaft weich das Gesicht, schmal der Oberkörper, hell das Haar. Und doch: Interpol sind derzeit New Yorks coolste Düstermänner. „Turn Off The Bright Lights“ heißt ihr Debüt. Flutlicht, bitte! Flash: Gitarrist Daniel Kessler, Bassist Carlos D., Drummer Samuel Fogarino, Sänger Paul. In schwarzen Anzügen. Flash: Rockmusik. Mit einem Bein im Manchester der 80er, mit dem anderen im Songwriter-Seminar für Fortgeschrittene. Flash: Lob allerorten. Hype-Gefahr. „Hmm“, sagt Banks. „Aber wir haben keine Angst, haben lange an unseren Liedern gearbeitet. Wir sind bereit.“ Gitarrist Daniel gründete die Band 1998, traf Carlos in einer Geschichtsvorlesung, Samuel im Plattenladen, Paul in Paris. Als sie das erste Mal zusammen im Proberaum standen, muss da dieses Leuchten gewesen sein. „Alles passte: die Jungs, was sie spielten. Ich wollte sofort ein Teil davon sein“, erinnert sich Paul. Und jetzt Interpol – ein Name, der klingt wie die Musik: geheimnisvoll, schwarz, gefährlich. Mit Nick Cave And The Bad Seeds, Madrugada und Interpol ist die düstere Dreifaltigkeit komplett. Licht aus, bitte!
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