Indiana Jones und der Tempel des Todes


Nun sind sie wieder glücklich vereint: Steven Spielberg, der zur Zeit erfolgreichste Regisseur der internationalen Filmszene, und sein alter Freund „Krieg der Sterne“ und dessen beiden Fortsetzungen ebenfalls Millionen scheffelte.

Als die beiden Wunderkinder sich vor Jahren zusammensetzten und die Geschichte vom „Jäger des verlorenen Schatzes“ ausheckten, hatten sie nicht nur einen vorprogrammierten Millionen-Dollar-Erfolg in der Tasche, sondern auch gleich die Idee zu einer vielversprechenden Serie.

So begannen denn im April 1983 an ausgewählt exotischen Schauplätzen auf Sri Lanka die Dreharbeiten zu den neuen Abenteuern des peitschenschwingenden Archäologie-Professors Indiana Jones. Ein Jahr lang bastelten die ausgefuchsten Trickspezialisten, Action-Profis und Requisiteure rund um den Globus an „Indiana Jones und der Tempel des Todes“.

Das Ergebnis: Die Abenteuer des Indiana Jones, den natürlich wieder Harrison Ford spielt, halten den Versprechungen der – mit Superlativen nicht gerade sparsamen – Werbestrategen spielerisch stand. Einmütiges Echo derer, die den Film bereits in der englischen Version gesehen haben: Teil II hat noch erheblich mehr Speed und Spannung als der Vorgänger. „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ist ein Film, in dessen erster halben Stunde bereits mehr Aufregendes passiert als in den meisten Filmen bis zum Ende. Ob in einem Nachtclub von Shanghai oder dem prachtvollen Palast eines indischen Maharadschas – überall lauern die schrecklichsten Gefahren und Fallen auf den Archäologen, der sich auf der Suche nach einem heiligen Stein mit magischen Kräften gegen skrupellose Schurken und den Ausbund des Bösen behaupten muß.

Mit von der Partie ist Indiana Jones‘ junger Weggefährte Short Round, gespielt von dem zwölfjährigen Chinesen Ke Huy Quan. Der in Saigon gebürtige Ke beweist erstaunliches Darstellertalent.

Wenn es um Abenteuer geht, darf natürlich auch eine schöne Frau nicht fehlen: Kate Capshaw porträtiert Willie Scott, eine freche, leicht naseweise Nachtclub-Sängerin, die Indiana Jones durch dick und dünn folgt.

Die bange Frage, ob das Trio Jones, Short Round und Kate dem Tempel des Todes, den noch niemand lebendig verlassen hat, entkommen kann, ist natürlich müßig. Getreu seinem Vorbild, den Serien-Abenteuern aus den Anfangsjahren des Kinos, wo dem staunenden Publikum größere Attraktionen als auf dem Jahrmarkt geboten wurden, wird „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ alias „Jäger des verlorenen Schatzes, Teil II“ sicher nicht auf die Fortsetzung Nummer drei warten lassen. Demnächst in diesem Theater.