In Oxford in Mississippi arbeiteten The Hives lange an ihrem neuen Album. Fertig ist es noch nicht, auf jeden Fall aber schon mal anders.
Alles dauert… „Das wird nicht gerade das am schnellsten produzierte Album aller Zeiten werden“, sagt The-Hives-Schlagzeuger Chris Dangerous, nachdem er sich von einem Würfelspiel im Hof vor dem Studio losgerissen hat. „Aber keine Sorge, es wird auch kein CHINESE DEMOCRACY werden … Obwohl? Wer weiß? Wir sind ja noch nicht fertig.“
Das vierte Album der Hives, das den Arbeitstitel THE WORLD’S FIRST PERFECT ALBUM trägt, ist in der Tat eine schwere Geburt: Nach Aufnahmesessions in London mit dem Bloc-Party-Produzenten Jacknife Lee erarbeitete die Band einige Tracks in Miami mit Pharrell Williams. Über Atlanta, wo man eine mögliche Zusammenarbeit mit Outkasts Andre 3000 diskutierte („Er bastelt immer noch an irgendwas – keine Ahnung, ob das auf die Platte kommt“, meint Gitarrist Nicholas Arson), verschlug es die Band im April in das kleine Städtchen Oxford in Mississippi. In dem „Sweet Tea“-Studio, in dem auch Modest Mouse ihr aktuelles Album We Were Dead Before The Ship Even Sank aufgenommen haben, arbeiteten sie schließlich mit dem Produzenten Dennis Herring über Wochen an weiteren Songs. „Wir wollten viel ausprobieren – deshalb auch die Aufrahmen mit Pharrell“, sagt Arson. „Aber wir haben auch wieder eher traditionelle Rocksongs, die wir hier mit Dennis machen wollten. Einige der Platten, die er gemacht hat, finden wir sehr gut. Vor allem das Buddy-Guy-Album, das auch Sweet Tea heißt-das ist Blues, aber auch total modern.“ Wie es klingt, wenn The Hives 2007 ein Rock’n’Roll-Album einspielen, das „aber auch total modern“ klingen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Was und was nicht auf dem Album landen wird, das im Oktober erscheinen soll, haben Pelle Almqvist und seine Kollegen noch nicht entschieden.
„Es soll auf jeden Fall groß klingen – HiFi“, sagt Nicholas Arson. „In der Hinsicht haben The Hives noch nie ‚groß‘ geklungen. Das war das Ziel. Rocksongs, die irgendwie größer klingen.“ An dieser Stelle verstummt er und schüttelt nach einer kurzen Denkpause den Kopf. Jetzt, wo ich das sage, klingt das alles andere als lustig. Das sagt ja jede beliebige Band: ‚Oh, wir wollten einenfetteren Sound‘- Haha!“ Als er sich dann in dem Versuch, das eben Gesagte besser zu erklären, um Kopf und Kragen redet – „Vielleicht sind wir so erfolgreich geworden, dass wir uns alle teure Stereoanlagen gekauft haben. Jetzt wollen wir Musik, die auch gut auf großen Lautsprechern klingt.“-, beschleicht einen für einen Augenblick tatsächlich das Gefühl, dass man sich Sorgen um The Hives machen muss. Dann allerdings öffnet Dennis Herring die Türe zum Studio. Ein neuer Songs ist zu hören, und er klingt fantastisch. Fantastisch, und anders. Rau, direkt – kein bisschen „HiFi“. Vor allem aber: lässig. Pelle singt, wie man ihn bisher nie gehört hat. Haben The Hives tatsächlich ein Ass im Ärmel? Es wird spannend. WWW.hives.nu