Immer anders
Zwischen Weilheim, München und mehreren Bands: Ms. John Soda auf Entscheidungssuche.
Das muß ein schönes Land sein, dieses München, in dem Stefanie Böhm zu Hause ist. In dem die Menschen Zeit haben für die Dinge, die ihnen wichtig sind. Stefanie etwa liebt die Musik, so sehr, daß sie sich nicht davon abhängig machen will.
„Die laufenden Kosten decke ich durch andere Jobs. Aber die Musik geht immer vor.
Das klappt so gut, daß Stefanie sogar in zwei erfolgreichen Bands mitspielen kann: Bei Couch an der Gitarre, bei Ms. John Soda – mit Micha Acher von N otwist – singt sie auch. Jetzt haben die beiden ihre zweite Platte fertig: notes and the like. Viel Wasser ist seit dem Debüt NOP.ORD. (2002) die Isar hinuntergeflossen, aber laut Stefanie war kein Tropfen umsonst. “ Wir haben noch mehr Arbeit investiert, sind noch mehr ins Detail gegangen, haben mehr Instrumente – Streicher zum Beispiel-genutzt.“Trotzdem ist kein signifikanter Bruch zum Vorgänger entstanden. „Das hoffe ich jedenfalls“ ‚, sagt Steffi. „Von den Inhalten und Stimmungen her ist das eine Fortführung. Ich bin ganzfroh, daß es eine Verbindung zwischen beiden Platten gibt. Weilsich da, vielleicht, ein Stil gefunden hat.“ Daß der verdächtig nach „Weilheim“ klingt, ist so unbeabsichtigt wie unausweichlich: „Das mag daran liegen, daß wir uns alle schon so lange kennen, an der gemeinsamen musikalischen Sozialisation oder einer ähnlichen Grundstimmung. Aber wir versuchen immer, für Ms. John Soda eine eigene Ecke zufinden. Unsere Musik entsteht aus Snapshots aus dem Leben, Situationen, in denen es unzählige verschiedeneEntscheidimgsmöglichkeiten gibt.“Dieses Realitätsmodell wird Schicht für Schicht ins Musikalische übertragen „weg vom allzu Offensichtlichen“. Schließlich ist auch die kleine Welt da draußen nicht so und nicht so, sondern immer anders: Jeder Münchner lebt in seinem eigenen München.
www.msjohnsoda.de