Schwierigkeiten mit der Gerichtsbarkeit hat John Lydon. Bis Redaktionsschluß war leider noch nicht raus, wie seine Verhandlung ausgegangen ist. Nachdem er einen Zusammenstoß mit einem irischen Barmann hatte, wurde er festgenommen, zu drei Monaten Freiheitsentzug verurteilt, kurz darauf aber gegen Kaution entlassen. Ein Kneipier hatte die Polizei geholt, weil Lydon ihn und den Barmann mit Tritten traktiert haben soll. Man hatte Lydon und seinen Freund nicht bedient, worauf dieser – laut Wirt – auf andere Gäste und auf Fenster gespuckt haben soll. Lydon war nach Irland gefahren, um seinem Bruder Hilfestellung zu leisten, der dort gerade mit seiner Band „4 Be 2“ tourte.
In der Zwischenzeit arbeiten PIL (Public Image Ltd) im Studio an einer neuen LP: Lydon, Keith Levine und Drummer Martin Atkins; Jah Wobble hat sich bekanntlich vor einiger Zeit abgesetzt. Auch Atkins hat bereits seine eigene Formation – Brian Brain. Virgin Records brachte in England dieser Tage ein Live-Album von PIL heraus: PARIS AU PRINTEMPS ist der Titel, es wurde im März in Paris bei einem Konzert mitgeschnitten. Kleiner Gimmick: die komplette Coverbeschriftung ist französisch. Das betrifft nicht nur den Namen der Band („Image Publique SA“), sondern auch die Titel der Songs (z.V. „Chants“ = „Psalmodie“).
Lydon verstand es außerdem wieder, sämtliche alten Pistolsjünger gekonnt vor den Kopf zu stoßen. In einem Interview mit einer englischen Tageszeitung meinte er, daß man schon ein ziemlicher Idiot sein müsse, um anzunehmen, daß das Sex Pistols-Unternehmen irgendeine Bedeutung gehabt habe…
