Im Kampf gegen Depressionen und Suizid: Placebo spenden 27.500 Pfund


Die britische Band versteigerte Bühnenoutfits und Raritäten und sammelte über 27.500 Pfund.

Das Thema Depressionen und der Umgang mit der Krankheit rückten im vergangenem Jahr wieder stark in die musikalische Öffentlichkeit. Im Mai 2017 nahm sich Soundgarden-Sänger Chris Cornell, im Juli Linkin-Park-Sänger Chester Bennington das Leben. Beide waren an Depressionen erkrankt.

In einem Interview mit dem Radiosender 1LIVE vom WDR sprach in diesem Monat auch Farin Urlaub über die psychische Krankheit, an der eine Ex-Freundin gelitten hatte. Er versuchte, weiter für das Thema zu sensibilisieren.

Gute Nachrichten im Kampf gegen Depressionen haben nun Placebo zu verkünden: Die Band konnte über 27.500 Pfund (31.500 Euro) zusammentragen, indem sie mehr als 300 Erinnerungsstücke versteigerte. Eine Hälfte des Erlöses geht an CALM, ein Verein für psychische Gesundheit.

2017 rief die Londoner Gruppe ihre Fans dazu auf, unter anderem für Sänger Brian Molkos ikonischen gerippten Pullover mit Cutouts aus dem „Pure Morning“-Video zu bieten.

Nach den Selbstmorden von Chester Bennington und Chris Cornell: Placebo sprechen über Sucht und Depression
Jetzt bedankten sich Placebo für die Einnahmen, die unter CALM (The Campaign Against The Living Miserably), ein Projekt, das Selbstmord bei Männern unter 45 in Großbritannien verhindern will, und The Mercy Centre in Bangkok, das gegründet wurde, um Straßenkindern in Thailand zu helfen, aufgeteilt werden soll.

„Depression ist eine Krankheit wie jede andere“

Über CALM sagte Brian Molko gegenüber dem „NME“, es sei ein Verein, der ihm sehr am Herzen liege, weil er selber unter Depressionen leide. „Es gibt verschiedene Arten von Hilfe da draußen“, fügte er hinzu. „Es ist eine Krankheit wie jede andere.“ Molko wolle das Stigma darum abbauen.

Placebo veröffentlichten 2013 ihr siebtes und bisher aktuelles Studioalbum LOUD LIKE LOVE.

Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich – auch anonym – an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/111 01 11.