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Von The Last Dinner Party über Chappell Roan bis hin zu Fat Dog: Von diesen 13 Artists erwarten noch einiges.

Logic1000: Therapie auf dem Dancefloor

Die Clubmusik der australischen Produzentin Logic1000 geht gleichzeitig in die Beine und streichelt einem die Seele.

Samantha Poulter alias Logic1000 war Spätzünderin: Zur House-Musik fand die DJ und Produzentin erst vor acht Jahren, mit Ende Zwanzig, nach einer langen schizophrenen Episode und einem Autounfall. Zusammen mit ihrem langjährigen Partner Tom McAlister beginnt sie Musik zu produzieren, in die sie ihre Liebe für Pop und R’n’B ihrer Kindheit genauso einfließen lässt wie UK-Bass, Techno und House, und die für die Hörer:innen so therapeutisch sein soll wie für sie selbst. Dann geht alles recht schnell: 2019 schafft sie mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP den Durchbruch. Plötzlich legen Four Tet, Caribou und DJ Python ihre Tracks auf, sie zieht von Australien nach London, tourt durch die Welt, tritt vor Tausenden Menschen auf dem Coachella auf und mischt Remixe für Christine and The Queens.

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Dann folgt in den Anfangstagen der Pandemie der Umzug nach Berlin und die Geburt ihrer Tochter Genie. Ein Wachrüttler für Logic1000, die sich zu diesem Zeitpunkt in den Burnout gearbeitet beitet hatte. Und zugleich eine riesige Inspiration für sie als DJ. Sie nimmt sich eine Pause vom Touren, um gemeinsam mit McAlister an ihrem Debütalbum zu arbeiten, das im März erscheint. MOTHER heißt es. Für die Künstlerin ist es wie eine Zeitkapsel einer schwierigen, aber auch schönen Periode. Für alle anderen verbindet und erweitert die Platte unterschiedliche Facetten von Clubmusik: House, UK-Bass, funky Garage und R’n’B-Gesang. Alles komplex und verschachtelt arrangiert, aber smooth genug, dass es einen mitschwingen lässt. Ein Balanceakt zwischen zwei Welten. Schön zu hören in der Lead Single „Self To Blame“, die poppig ist und trotzdem treibend mit der federnden Bassline und Orgel-Einsätzen. Logic1000 macht Musik für eine heilende Zukunft im Club – gefühlvoll und unwiderstehlich melodisch.

Woher: aus Sydney, lebt in Berlin

Für Fans von: Overmono, Jessy Lanza, Kelly Lee Owens, Avalon Emerson

Anspieltipp: „Grown On Me“

Neue Musik: das Debütalbum MOTHER erscheint am 22. März

Live: noch ohne Termine, aber in Planung: Daytime-Raves in Berlin unter dem Motto „Logic1000 presents Therapy“ – gedacht für alle, aber besonders für Eltern und Menschen, die nicht trinken

(Christin Rodrigues)