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Hotlist 2024: Die spannendsten Newcomer:innen des Jahres


Von The Last Dinner Party über Chappell Roan bis hin zu Fat Dog: Von diesen 13 Artists erwarten noch einiges.

Khamari: Wachsweiche Welt

Dieses US-Stimmtalent mit Händchen für intimes Songwriting liefert gleich doppelt Grund zur Hoffnung: Khamari macht den zeitgenössischen R’n’B wieder sensibler und auch stylisher.

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Auf dem Cover seines Debütalbums A BRIEF NIRVANA sieht man Khamari auf einem Bett sitzen. Er schaut etwas betrübt nach unten, an der Wand hängen Boxhandschuhe. Doch die sind eine falsche Fährte: Khamari, ungefähr Mitte zwanzig, demonstriert keine Härte. Der Sänger ist angetreten, um uns die Welt mit seiner Musik ein wenig weicher und verständlicher zu machen. Sein Debüt enthält introspektive Songs, in denen nach vorne und zurück geblickt wird. Es geht um eine in die Brüche gegangene Beziehung und quälende Einsamkeit, die Khamari in seiner neuen Heimat Los Angeles erfuhr. Aufgewachsen ist er in Boston. Dort besuchte der Multiinstrumentalist das renommierte Berklee College of Music, wo er unter anderem Klavier und Waldhorn spielte.

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In Khamaris eigener Musik findet man aber vielmehr Einflüsse von Soul-Ikonen: etwa auf der ersten EP, die 2020 erschien. 2023 brachte ihm sein eklektisches Debütalbum auch Vergleiche mit Frank Ocean ein. Das Klangbild ist modern-minimalistisch, aber nie ereignislos. Man hört melodische und knisternde Soul-Samples raus, aber auch R’n’B-Elemente aus den Nullerjahren, in einem Interlude spricht hingegen die verstorbene US-Musiklegende Gil Scott-Heron. Khamari hat Sinn für Geschichte und erzählt bedacht die eigene. Schrille TikTok-Momente? Braucht der Typ nicht. Seine weiche Stimme fügt sich warmer Akustik, aber auch unterkühlteren Sounds. Und so wirken selbst skizzenhafte Songs existenziell. Einmal singt er: „I’m on my way“. Daran haben wir keine Zweifel.

Woher: aus Boston, jetzt Los Angeles

Für Fans von: Frank Ocean, Darondo, Mac Miller, Arlo Parks

Anspieltipps: „Right My Wrongs“, „Doctor My Eyes“

Neue Musik: erst mal nicht

Live: bisher nichts bekannt

(Philipp Kressmann)