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Two Shell: Irrer Trip durch den Cyber-Pop-Space

Das mysteriöse Duo Two Shell gehört zum aufregendsten, was die britische Elektro-Szene zur Zeit zu bieten hat. Schon jetzt ist ihre Mischung aus UK-Garage, Hyperpop und Grunge stilprägend. Alles was man über sie weiß, sind urban Legends.

Wer sie sind? Das weiß niemand so genau. Die zwei Londoner halten ihre Identität hinter immer neuen und immer wunderbar absurden Masken, Kapuzen oder anderen Kopfbedeckungen geheim – mal Beduine, mal Cyber-Teufel, mal Kätzchen. Ihre Live-Gigs sind so rätselhaft (Ist das alles ein Scam?) wie unterhaltsam (Welche Genre-Abbiegung nehmen sie als Nächstes?). Gerüchteweise stehen sie gar nicht selber auf der Bühne hinterm DJ-Pult, sondern lieber im Publikum.

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Warum sie so aufregend sind? Das ist schon einfacher zu beantworten: Two Shell treffen mit Y2K-Nostalgie-Einsprengseln den Zeitgeist – aber ohne dabei zu offensichtlich oder kalkuliert zu sein. Sicher, die Stile, aus denen das maskierte Duo schöpft, liegen alle voll im Trend: die rasenden Drums des Jungle, die synthetischen Dopamin-Kicks des Hyperpop und die kybernetische Urgewalt des Techno. Auch wenn die zwei sich sonst eher als Internet-Trolls geben, die Musik ist mehr als ein Spaß. Sie wissen genau, wann die Beats knallen müssen, um auf dem Dancefloor zu bestehen, und wann es Zeit ist, mit einer mit einer zuckersüßen Hook zu belohnen. Auf dem Weg gibt es in diesem Cyber-Pop so viele Überraschungen, dass es wirklich nie langweilig wird. Grunge, UK-Garage, Chartspop, Chatroom-Pings – alles ist möglich. Und in endlosem Wandel begriffen. Die Tracks mutieren von einer Bassline zur nächsten; manchmal klingt es kurz, als wären sie beim Ladevorgang abgestürzt. Alles gesteuert von einer bisher undurchschaubaren Logik. Oder von zwei Masterminds. Niemand klingt zurzeit wie Two Shell. Aber bald wahrscheinlich alle.

Woher: London

Für Fans von: Joy Orbison, SOPHIE, 100 gecs, Bicep, wild gepitchte Vocals, Internet-Memes, Jockstrap (die Band!)

Anspieltipp:„Home“

Neue Musik: wie alles bei ihnen ein Geheimnis

(Annett Scheffel)

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Diese Liste erschien zuerst in der MUSIKEXPRESS-Ausgabe 02/2024.