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Hotlist 2024: Die spannendsten Newcomer:innen des Jahres


Von The Last Dinner Party über Chappell Roan bis hin zu Fat Dog: Von diesen 13 Artists erwarten noch einiges.

Rachel Chinouriri: Zuhören, bitte!

Mit ihren superehrlichen Indie-Pop-Songs erobert sich Rachel Chinouriri ihren eigenen Space – jenseits stereotyper Zuschreibungen.

In eine Schublade gesteckt werden – gefällt wahrscheinlich den wenigsten Musikern. Bei Rachel Chinouriri ist es noch mal anders. Ihr mittlerweile fast legendärer erster Instagram-Post von 2022 ist ein Akt der Selbstbehauptung: Sie verwehrt sich dagegen, weiterhin als R’n’B oder Soul klassifiziert zu werden. Nicht, weil an diesen Genres an sich irgendwas verkehrt wäre, sondern weil sich darin „unconscious bias“ ausdrücke, ein unbewusstes Voreingenommensein, eine stereotype Einordnung. „Ich bin schwarz, und ihr seht meine Hautfarbe, bevor ihr meine Musik hört“, schreibt sie.

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Dabei ist Chinouriri, heute 25, mit Coldplay, Daughter, James Blake und Lily Allen aufgewachsen. Mit 18 lud sie auf dem Laptop ihrer Mutter erste Tracks auf Soundcloud hoch. Hört man sich durch ihre Lieder, wird schnell klar, dass die meisten davon zwischen atmosphärischem Indie-Folk, catchy Pop mit elektronischen Anleihen und neuerdings Alternative-Rock anzusiedeln sind. Das Gefühl, als Person of Color im „weißen“ Indie und Alternative nicht akzeptiert zu werden, obwohl es doch ihre musiklische Heimat ist, erscheint freilich wie das Symptom einer viel grundlegenderen Sache: In Interviews berichtete Chinouriri über krasse rassistische Erfahrungen in ihrer Schulzeit in Südlondon, die sogar Suizid-Gedanken in ihr aufkommen ließen – was sie im Song „Lose Anything“ thematisiert. Wie bei vielen Gen-Z-Songwriter:innen ist mentale Gesundheit ein zentrales Thema ihrer Musik. „Have you ever felt so worthless? Checked out? Sore?“, singt sie.

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In „The Hills“, dem ersten Vorboten ihres kommenden Debütalbums, geht es um den komplizierten Zustand, sich an einem Ort nicht vollends zugehörig, aber doch daheim zu fühlen. Sie schrieb den Song in Los Angeles, wo sie für Aufnahmen war. „Obwohl ich wegen meiner Hautfarbe, meinen Kämpfen und Erfahrungen immer wieder Entfremdung gespürt habe, wurde mir dort mehr denn je bewusst, dass ich mich vor allem umgeben von meinen Freunden und geliebten Menschen in London wohlfühle.“ Im Video spaziert sie durch eine trashige Wohngegend voller Englandfahnen. Es hat zugleich etwas Vertrautes und Aggressives. Eine unsichtbare Kraft zieht sie zurück, sie geht selbstbewusst weiter und singt über die Alternative-Gitarren hinweg: „Have you ever noticed that your house don’t feel like home.“

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Woher: Südlondon

Für Fans von: Arlo Parks, Lily Allen, Japanese Breakfast, Indie-Rock der frühen 2000er

Anspieltipps: „The Hills“, „All I Ever Asked“

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(David Numberger)