History


Handfesten Aufruhr und Hysterie begleiteten AC/DCs Einzug in die britische Club-Landschaft im Jahre 1975. Der massive, knüppelharte Rock des zwei Jahre zuvor unter der Ägide der beiden Ex-Easybeats-Mitglieder George Young und Harry Vanda im australischen Melbourne gegründeten Quintetts passte perfekt zum aufkeimenden Punk-Spirit. Mit ihren bluesinfizierten Stakkato-Riffs schaffte die Band, die erst im Londoner Pub Red Cow für Furore sorgte und danach mit einem mehrmonatigen Engagement im Marquee-Club den Erfolg unterstrich, den Schulterschluss zwischen Rock-Roots und Zeitgeist. Kurz darauf wurde auch das britische Department des US-Labels Atlantic auf die nach dem Kürzel für Gleichstrom/Wechselstrom benannten Exil-Musiker aufmerksam. Schnell etablierte sich die mit Sänger Bon Scott, Mark Evans (bg), Phil Rudd (dr) sowie den Young-Brüdern Angus und Malcolm an der Solobzw. Rhythmus-Gitarre besetzte Truppe als gefragter Tour-Support von Hard Rock-Lieblingen wie Ritchie Blackmore’s Rainbow. Das lag auch an den ausgefallenen Bühnenmanierismen. Bon Scotts hautenge Jeans, die in Tigerfell gehüllte Brust und seine eindrucksvollen Tätowierungen boten einen Kontrast zu Angus Youngs neckischem Schuljungen-Gehabe mit regelmäßig blank präsentierter Kehrseite. Bald erkannte auch das deutsche Publikum das Potenzial,das in den australischen Rockern steckte. Parallel zum US-Durchbruch löste 1978 der Engländer Cliff Williams (Ex-Home) Mark Evans ab. Am 19. Februar 1980 ereilte den trinkfreudigen Frontmann Scott der Rock ’n‘ Roll-Tod – er erstickte auf dem Rücksitz eines Autos an Erbrochenem. Auflösungsgerüchten wirkte der Viererrumpf mit dem umgehend engagierten Ex-Geordie-Shouter Brian Johnson und dem schon im Juli gleichen Jahres veröffentlichten, mit Mehrfach-Platin ausgezeichneten Werk BACK IN BLACK entgegen. Welttourneen, Millionenerfolge, zahlreiche Auszeichnungen, aber auch Alkohol- und Drogenexzesse höhlten die Band langsam aus. Zu allem Überfluss drehte sich das Besetzungskarussell munter weiter: Der (1995 wiederkehrende) Phil Rudd räumte 1984 seinen Stuhl für Simon Wright, der 1989 von Chris Slade (Ex-Manfred Mann’s Earthband, Ex-Gary Moore) ersetzt wurde. Young-Cousin Steve nahm 1988 kurzzeitig den Platz des Tour-gestressten Malcolm ein. Im Sommer 2000 begaben sich AC/DC – seit einigen Jahren wieder in der Besetzung von 1980 – auf große Welttournee.