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HipHop-Recap: Mit Wa22ermann ft. Eli Preiss und Prinz Pi


Von vergangenem Herzschmerz und gegenwärtigem Selbstbewusstsein: Die Rap-Releases gehen von Reflexion bis Rebellion.

Die vergangene Woche war belastend: Erst gewinnt Donald Trump die US-Wahlen und wird zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, und dann kündigt Olaf Scholz den Finanzminister Christian Lindner und spricht in der dazugehörigen Pressekonferenz über eventuelle Neuwahlen. Nun ja … dafür gibt es in puncto Rap leichtere Kost, denn es dreht sich diesmal alles um die Liebe. Sei es die Selbstliebe oder die Liebe, die wir für andere empfinden: Es gibt verschiedene Perspektiven, um auf dieses Gefühl zu blicken. Wie das musikalisch ausschauen kann, zeigt uns Prinz Pi mit einem Vorgeschmack auf seine neue Platte WEST-BERLIN und Wa22ermann featuring Eli Preiss, die eine fette Party auf sich selber feiern.

Wa22ermann ft. Eli Preiss – „DNS“

Mit diesem Feature treffen zwei Alpha-Baddies aufeinander, die ihre Boss-Energy in der „DNS“ haben. Das ist ihnen allerdings auch mehr als bewusst: „Bin eine Alpha-Bitch und deshalb will ich auch ein Alpha-Boo“. Die beiden kennen ihren Wert, feiern sich selbst und stehen für Solidarität: „Wie Megan Thee Stallion, ich zieh‘ Täter zur Rechenschaft“. Auf einen bösen Beat mit vibrierenden Bässen von dem Produzenten Hägi spittet Wa22ermann eine Metapher nach der nächsten, um zu unterstreichen, dass ihr Erfolg selfmade ist: „Vom Boden bis zum Dach, ich hab‘ mich selbst gemacht“. Dabei bekommt sie in der Hook gesangliche Unterstützung von Eli Preiss: „Und fick‘ auf eure Trends, mach‘ mein Ding, bis ich verreck’“. „DNS“ schafft es, mit diesem Spirit anzustecken und ist vor allem auf voller Lautstärke zu genießen.

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Prinz Pi – „Nehm noch ein Zug“

Vor einer Woche gab Prinz Pi auf seinem Instagram-Account einen Einblick zum Ort, an dem seine neue Platte WEST-BERLIN momentan entsteht – sein Studio. Nun gibt uns der Rapper mit „Nehm noch ein Zug“ auch musikalisch einen Vorgeschmack auf sein frisches Album. In dem Track trifft Prinz Pis tiefe Stimme auf noch tiefere Bässe von Phonkboy Whyte. Dabei rappt der gebürtige Westberliner über den Moment, in dem man endlich wieder die Kraft findet, sich gegen den inneren tiefen Abgrund zu wehren und aus der eigenen erschaffenen Höhle wieder herauszukommen- „Eine neue Energie, die mich packt / Der ausgelutschte Akku ist nun wieder intakt / Ich mach‘ die Fenster auf, es riecht nach was Neuem.“

Allerdings warten die Erinnerungen an eine verlorene Beziehung bereits da draußen und reißen alte Wunden wieder auf: „Hinter der Bude, wo wir hockten in den Sommernächten / Finger pulten Etiketten nach und nach vom Hals des Becks / Wenn die letzte Kippe wie ein einäugiger Wolf verglomm / Und unser Leben mit unseren Lieblingssongs verschwomm.“ Der schnelle Beat verleiht den nostalgischen Gedanken des Rappers eine schnelle, wütende Dynamik.

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Beide Songs liefern eine kleine musikalische Hilfe bei all den Gefühlen, die die Ereignisse in einem hervorrufen: Sei es eine Empowerment-Hymne mit solidarischen Nuancen, die „weniger als alles genügt mir nicht“ schreit oder ein wütender Track über das Wieso? Weshalb? Warum?, in dem man sich an eine Phase zurückerinnert, die besser war.