HipHop in Insellage


Während der große Bruder aus den USA auf der Stelle tritt (kommerziell weiterhin sehr erfolgreich), stürmt der UK-Grime vorwärts. Und das, obwohl das Segment in Großbritannien lange eher überschaubar geblieben war. Achtziger-Legenden wie Blade, Black Radical Mk II und Overlord X übergaben den Stab an Braintax, Breaking The Illusion (beide beim wichtigen Low-Life-Label unter Vertrag) und Kaliphz. Doch mit der Jahrtausendwende schien der Brit-HipHop fast schon am Ende angekommen zu sein – bis The Herbaliser, Roots Manuva, Blak Twang, Phi Life Cypher und Ty das Genre neu belebten. Die Neulinge, darunter auch The Streets, schöpften aus vokallastigem House (Garage), HipHop und Grime (engl. für „Schmutz“), beeinflußt durch elektronische Stile wie Drum’n‘ Bass. Aktuelle Stars wie Dizzee Rascal, Mattafix, Lady Sovereign, Goldie Lookin‘ Chain und Kano überraschen vor allem mit einer neuen musikalischen Dimension. Zwar dominieren die typischen HipHop-Elemente, werden aber erweitert um Funkbläser, Breakbeats, Dancehall, Samples aus dem Psychedelic Rock und Karabikbässen kombiniert mit einem Pop-Appeal, wie ihn UK-HipHop bis dato nicht hatte. Was Low Life Records früher leistete, soll nun Mike Skinners Label The Beats erledigen: dem HipHop mit neuen Impulsen auf die Sprünge helfen. Manor Park’s Tony und Teddy Mitchell machten als The Mitchell Brothers mit A Breath Of Fresh Attire den Anfang – manche Kritiker meinten, das Album wäre auch ohne weiteres als Platte von The Streets durchgegangen. Einen guten Querschnitt durch die UK-Szene bieten die RUN-THE-ROAD-Compilations.

Aktuelle CD-Empfehlungen:

Blade – Guerilla Tactis (691/Indigo)

Roots Manuva – Alternately Deep (Big Dada/Ninja Tune/Rough Trade)

Kano – HOME SWEET HOME (679/ Warner)

Weitere Infos unter

www.heroesofukhiphop.com und

www.low-life.fsnet.co.uk/ukhiphop/