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ROMANTISCHE DUSTERMUSIK IST DAS LETZTE, WAS man im Moment braucht. Es ist saukalt und es schüttet auf dem Crossing All Over-Open Air. Zu alledem ist es auch noch heller Tag, als „His Infernal Majesty“ natürlich alle schwarzgewandet – als zweite Band des Tages die Bühne betreten. Entsprechend verhalten reagiert das Publikum. Sänger Ville Valo, der spargeldünne, neue finnische Goth-Superstar, hat ohne Zweifel eine starke Ausstrahlung: Die Augen mit Kajal umrandet, ein Glas Rotwein in der Hand, seine schlangenhaften Bewegungen – all das fügt sich mit der tiefen Stimme, die mit voller Pathosleistung schmachtet, grummelt und leidet, zu einer faszinierenden Bühnenpräsenz, die an David Bowie und Jim Morrison gemahnt. Und dank der zartbitteren Pop-Melodien, der dramatischen Keyboards und der live noch fetteren Gitarren wirkt das Ganze kein bißchen abgeschmackt. Nur: Wem geht schon das Herz über, wenn das die Schuhe gerade tun? Auf ein andermal, mit einem Glas Rotwein in stimmungsvollerem Rahmen.