Herzplatten


Serie: Die 1000 Lieblingsalben des Musikexpress


Air

10 000 Hz Legend (2001)

Moon Safari (1998) träumte von der Expansion ins All, der Nachfolger wiederum klingt, als würden Roboter die Erde besetzen. In „Electronic Performers“ gehen sie im elektronischen Stechschritt über Kontinente, „Sex Born Poison“ behandelt die tödliche Fortpflanzung mit außerirdischen Invasoren. Air haben sich von dieser aggressiven Platte nicht erholt und spielen bis heute wieder Zuckerwattepop.

Beck

The Information (2006)

Könnte der Weltraum Schall tragen, man empfinge dort diese Musik: Für Becks kosmisches Album kreierte Produzent Nigel Godrich einen schwindelerregenden Hall. Beck rappt in Trance über Teleportation, Raumschiffe, das Versagen irdischer Technik und wohl auch über die Sekte Scientology. Aber in der Kunst darf man natürlich auch mit dem Bösen spielen.

John Barry

The Deep (1976)

Die Verfilmung von Peter Benchleys „Die Tiefe“ ist ein Fest für Freudianer – nicht nur wegen der langen Moräne und seiner wohligen Behausung im, äh, „Korallenspalt“. Barry produzierte einen zeitgemäßen, streicherverzierten Disco-Sound, eleganter als Moroder, und Donna Summer bäumt sich auf: „Down, deep inside, there’s a place in me I’m yearning to explore.“

Vincent Gallo

When (2001)

Death Valley, eine Höhle, darin Gallo. Er singt so flüsternd, als könnte er sonst die Coyoten wecken; allein am Klang seiner Gitarre muss er Ewigkeiten getüftelt haben. Das Album überwältigt mit traurigen, aber leichten Tönen, die sich über Steine legen wie Sandböen. Die dezent eingesetzten, nach Maschinen klingenden Samples spiegeln Albträume wider.