Herzplatten
Neue Serie: Die 1000 Lieblingsalben des Musikexpress
Pale Fountains
Pacific Street (1984)
Feine Arrangements, perfekter Gitarren-Pop. Vier Jungs aus Liverpool verlängerten mit ihrem Debüt die große Songwriter-Tradition der Merseyside in die Achtziger. Songs wie „Something On My Mind“ oder „Beyond Fridays Field“ lösen bis heute euphorische Nachfragen aus. Doch erst Produzent Ian Broudie gelang es, diesen Sound mit den späteren Lightning Seeds kommerziell erfolgreich zu machen.
Fingers Inc.
Another Side (1988)
Es war die Pionierzeit der anonymen 12-Inch-Produktionen aus Detroit und Chicago, als Larry Heard alias Mr. Fingers („Can Youl Feel it“) mit den Sängern Robert Owens und Ron Wilson die erste, flüchtige Supergroup der House Music formierte. Heard montierte Soul und Elektronik zum filigranen Klanggebilde und ließ die Stimmen geisterhaft darüber hinweg huschen.
Fun Boy Three
Waiting (1983)
Specials-Frontmann Terry Hall hatte genug vom Ska-Revival und schwang sich nach dem Debüt FB3 zum besten Fatalisten-Album der Welt auf. Bonjour Tristesse, kongenial verquickt mit mitschwingenden Jamaika-Roots. Lynval Golding und Neville Staple granteln mit tiefem Organ gegen Halls charmantes Lamento an. Nie wieder gab es so eine lässige Version der Titelmelodie von „Miss Marple“.
Orange Juice
Rip It Up (1982)
Edwyn Collins holte sich Schlagzeuger Zeke Manyika und stöberte tief in Disco und Funk herum. David McClymont ließ zu „Rip It Up“ den Bass knallen und „Flesh Of My Flesh“ kreiselt sagenhaften dem Refrain entgegen. Mit ihrer verhaltenen Eleganz wiesen sie einen Weg aus der Post-Punk-Depression.