Herzplatten
Die 1 000 Lieblingsalben des Musikexpress. Diesmal von Simone Deckner
Falco
EINZELHAFT
1982
Auf seinem Debüt (u.a. mit „Der Kommissar“) geht Falco in großem Stil unter und wir mit: „Ganz Wien“ steht nicht nur auf Kokain, sondern für die grausame Großstadt. Nie wieder wurden so hellsichtige Texte so lässig rausgehauen: „Es ist zu heiß für mich in dieser Stadt, hier ist zu viel Weiß, ich sehe mich nicht satt.“
Arthur Russell
WORLD OF ECHO
1986
Wer hat’s erfunden? Der Ami. Whitest-Boy-Alive-Fans, hört auf diesen Mann! Wie es Russell 1986 gelang, derart zukunftsweisende Musik zu machen? Ein Rätsel. Ist es die umnachtete Stimme? Sind es die herumgeisternden Instrumente? Die catchy Beats? „I will find more to see, I will see more to find.“
Team Dresch
PERSONAL BEST
1995
Jeder Song ein „Fickt Euch!“ gegen Homophobe. Der Punk so hektisch wie melodiös. In „She’s Amazing“ setzt Donna Dresch ihrem Idol Sinéad O’Connor ein Denkmal: Die Worte dieser lesbischen Riot Grrrls retten wiederum auch heute noch Leben: „She’s amazing, her words saved me.“
Sufjan Stevens
SEVEN SWANS
2004
Bevor das Genie ganze Alben über US-Bundesstaaten und Umgehungsstraßen schrieb, sinnierte es über vermeintlich Profanes wie Schwäne, Kleider, Bäume. Die Titel sind hier noch recht kurz. Die Stücke wie das grandiose „To Be Alone With You“ bleiben lange. „To be alone with me, you went up on a tree. Ha ha.“