HERZPLATTEN
THE BAND
MUSIC FROM BIG PINK
1968
Die Pop-Welt hing noch den Blütenträumen des „Summer of Love“ nach. Doch weit abseits der swingenden Metropolen saßen fünf bärtige Musiker, die aussahen, als wären sie einem Mark-Twain-Roman entstiegen, in einem rosa gestrichenen Holzhaus inmitten der Wälder nahe Woodstocks und schufen Unerhörtes: einen mitreißenden Mix aus Country und Jazz, Rock, Folk und Soul. MUSIC FROM BIG PINK ist die Keimzelle für alles, was sich später „Americana“ nennen sollte.
SANDY DENNY
THE NORTH STAR GRASSMAN AND THE RAVENS
1971
Pete Townshend nannte sie die „perfekte britische Folkstimme“, Robert Plant und Jimmy Page lagen ihr zu Füßen und holten sie für Led Zeps „The Battle Of Evermore“ ins Studio, mit Fairport Convention spielte sie fabelhafte Alben ein. Doch war es der poetische, melancholische Folkrock ihrer ersten Soloplatte, mit dem die von Ängsten gebeutelte Sandy Denny einen mitten ins Herz zu treffen vermochte. Musik, die zu Tränen rührt. Auch heute noch.
VAN MORRISON
COMMON ONE
1980
Dass Van Morrisons Schaffen fernab jeder popkultureller Attitüden für sich allein steht, ist bekannt. Dass innerhalb dieses monolithischen Gesamtwerkes – neben ASTRAL WEEKS – COMMON ONE als herausragend gelten darf, weniger. Es ist ein aus der Zeit gefallener Geniestreich mit sechs Stücken, die pastoral klingen, doch nie pathetisch, spirituell, doch nie spinnert, die opulent orchestriert sind, aber ohne Overkill. Und Van The Man singt, als stünde sein Leben auf dem Spiel.
TRAVIS
THE INVISIBLE BAND
2001
Manchem mag THE MAN WHO als bestes Travis-Album gelten – wegen „Driftwood“, „Why Does It Always Rain On Me?“, Glastonbury und so. Doch ist THE INVISIBLE BAND die Platte mit den eingängigeren, den raffinierteren Songs. Die Platte zeigt Fran Healy am Zenit seines Songwritings und die Band als spielfreudiges Team. Die Platte, die einen mit ihrer überwältigenden Melodienseligkeit und ihrer warmherzigen Anmut tief berührt. So brillant sollten Travis nie wieder sein.