Herzplatten
Neue Serie: Die 1000 Lieblingsalben des Musikexpress
Shuggie Otis
Inspiration Information (1974)
Ein von den Göttern geküsster Universalsolist wie Prince (einer werden sollte), damals zu Unrecht nicht auf eine Stufe mit Stevie Wonder gestellt: Der Kalifornier Otis war mit seinem vor allem der Intuition folgenden Laid-back-Mix aus psychedelischem Soul, R ’n‘ B, Funk und Jazz einfach viel zu früh dran.
INXS
Kick (1987)
Frische und bis dato dennoch eher mittelmäßige australische Band haut einen raus. Und was für einen! Auf dem schnalzenden Sound-Höhepunkt der 80s-Rock-Produktion sitzt jedes Riff, mindestens drei davon gehören zur Essenz des Jahrzehnts, die Hooks reichen fast für eine komplette Greatest-Hits-Compilation. Inkl. „Mystify“, dem Song, der im Repertoire von Robbie Williams noch fehlte.
Ween
Chocolate & Cheese (1994)
Der böse, bislang sogar zynische Humor der angeblichen Gebrüder Ween blitzt auch hier immer wieder durch. Doch ihre Musik, die mit eindeutigem Tatvorsatz bei 70s-Softrock und Country, bei Prince und den Delfonics, Psychpop und Funk räubert, ist keine Parodie – sie ist Hommage ohne Verbeugung. Merke: Cheesy Popmusik kann unendlich süß sein.
The Damned
Machine Gun Etiquette
(1979)
Bei ihrem Debüt waren The Damned eine besonders frühe und verflucht gute Punk-Band. Doch erst auf ihrem dritten Album fanden sie zu ihrem eigenen Sound. Sie wollten nicht nur schnell und dreckig sein. Sie waren Kinder des Glam und des Psychedelic Rock, sie verehrten die New York Dolls und Keith Moon – warum soll man das nicht hören? Und wie man das hört!