Guns N’Roses vs. Australian Crawl: Duff McKagan und Gilby Clarke weisen Plagiatsvorwürfe zurück


„Wir wollten immer die ersten mit einer Idee sein“: Laut McKagan und Clarke ist es unmöglich, dass Guns N'Roses jemals irgendwo kopiert hätten - zumindest nicht bewusst.

Die Ex-Guns-N‘-Roses-Mitglieder Duff McKagan und Gilby Clarke haben zu den Plagiatsvorwürfen gegenüber ihrer ehemaligen Band Stellung bezogen. Nachdem Feststellungen laut wurden, ihr 86er-Hit „Sweet Child O’Mine“ klinge doch schwer nach dem Song „Unpublished Critics“ der australischen Band Australian Crawl, sagte McKagan einem us-amerikanischen Radiosender: „Damals wollten wir so original und anders wie möglich sein. Unmöglich, dass wir uns bewusst auf andere Musik bezogen hätten. Wenn da also eine Ähnlichkeit besteht, ist sie komplett zufällig.“

>>> Hört hier „Sweet Child O’Mine“ sowie “Unpublished Critics“

Dass Songs zwangsläufig Ähnlichkeiten zu anderen Songs aufweisen können, sei gleichzeitig unvermeidlich, so McKagan weiter. Mehr noch: Am Ende erinnere alles an einen Song von Tom Petty und den Rolling Stones. „In jeder Band, in der ich bisher spielte, machten wir einen kleinen Check nach Ähnlichkeiten. Du landest irgendwann immer bei ‚Free Fallin‘ von Tom Petty oder einem anderen seiner Songs. Er ist der Meister der drei Akkorde.“

Auch Ex-Gunners-Gitarrist Gilby Clarke wurde von einem Radiosender zu den Vorwürfen befragt. Er gestand: „Da gibt’s schon einen ‚Wow‘-Moment, wenn man beide Songs nacheinander hört. Aber, ganz ehrlich, es existiert sonst keine Verbindung. Wir wollten immer die ersten mit einer Idee sein. Es liegt nicht in der DNA von Guns N’Roses, Teil einer solchen Plagiatsgeschichte zu sein.“

Guns N’Roses‘ „Sweet Child O‘ Mine“ soll von Australian Crawls „Unpublished Critics“ geklaut sein

Ein australisches Magazin bzw. einer ihrer Leser hatte im Mai 2015 herausgefunden, dass „Sweet Child O‘ Mine“ aus dem Jahr 1987 verblüffende Ähnlichkeiten mit einem Song einer australischen Band aufweist.

1981, also sechs Jahre bevor Guns N‘ Roses „Sweet Child O‘ Mine“ veröffentlichten und damit einen Hardrock-Klassiker landeten, brachte eine Band namens Australian Crawl ihr zweites Album SCIROCCO heraus. Darauf war unter anderem ein Song namens „ Unpublished Critics“ zu hören. Und wenn man sich heute, 28 später, eben diesen Song anhört, kommt man um die Parallelen nicht herum: Das Riff, die Gesangsmelodie, fast alles an „Unpublished Critics“ erinnert an „Sweet Child O‘ Mine“, auch wenn der Satz korrekterweise wohl umgekehrt lauten müsste. Sogar das Gitarrensolo klingt nach einem altersmilden Slash. Der hat übrigens gerade eine Gunners-Reunion ins Gespräch gebracht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Plagiatsvorwurf wirft zwei weitere Fragen auf: Wieso dauert es so lange, bis jemandem die Ähnlichkeit auffiel? Und warum haben Australian Crawl respektive die Songwriter James Reyne und Paul Williams nicht schon vor Jahren ihre Anwälte konsultiert? Unbekannt ist die Band keineswegs. Besagtes Album landete auf Platz 1 der australischen Charts, seit 1996 sind Australian Crawl Teil der „Hall Of Fame“ der Australian Recording Industry Association (ARIA). Nun, vielleicht liegt es ja an deren Plattenfirma: Sowohl Australian Crawls SCIROCCO als auch Guns N‘ Roses‘ APPETITE FOR DESTRUCTION erschienen in den USA via Geffen Records.