Grimes kommentiert Sexismus in der Musikindustrie


Die Musikerin spricht von ihren eigenen Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen und erzählt von „zahlreichen“ Situationen, in denen männliche Produzenten ihre Songs nur gegen Sex fertigstellen wollten.

Immer mehr Künstlerinnen und Künstler sprechen sich gegen Sexismus sowohl in der Film- als auch in der Musikbranche aus. Besonders während des Prozesses um Kesha, in dem die Sängerin bis vor Gericht gegangen ist, um aus ihrem Vertrag mit ihrem Produzenten Lukasz „Dr. Luke“ Gottwald zu kommen, berichteten Künstler von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung.

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Auch die kanadische Künstlerin Grimes zeigte damals ihren Support für Kesha auf Twitter und äußert sich nun in einem Interview mit der US-Ausgabe des ROLLING STONE zu dem Gerichtsverfahren zwischen Kesha und ihrem Produzenten Dr. Luke, der sie über Jahre sowohl verbal als auch physisch sexuell missbraucht haben soll:

„Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber eines kann ich sagen: Ich war zu oft in einer Situation, in der mich ein männlicher Produzent so unter Druck zu setzen versuchte, dass er wortwörtlich meinte: ,Der Song wird nicht fertiggestellt, solange du nicht mit auf mein Hotelzimmer kommst‘.“

Grimes :: Art Angels
Dem fügte die Indie-Künstlerin hinzu: „Wenn ich nun jünger gewesen wäre oder in einer finanziell prekäreren Lage, hätte ich das vielleicht sogar getan.“

Grimes findet, es gebe zu wenige Produzentinnen. Es sei schwierig für eine Frau in dieses männlich dominierte Feld zu kommen, „ein ziemlich feindseliges Terrain“. Im November 2015 veröffentlichte Grimes ihr viertes Album ART ANGELS, das in unserer Dezember-Ausgabe als „Platte des Monats“ ausgezeichnet wurde. Sie ist sowohl am 16. als auch am 23. April 2016 auf dem Coachella-Festival zu sehen.