Greenpeace


Was Manager der westlichen Plattenindustrie vergeblich versuchten, haben die Greenpeace-Kämpfer jetzt im Handstreich geschafft: Sie veröffentlichen im gesamten Ostblock die erste LP mit Spitzen-Stars des West-Rocks.

Der rasante Glasnost-Wind ermöglichte nach Cheeseburgern, Popmusik und bügelfreien Hemden jetzt auch die Gründung einer eigenen Greenpeace-Sektion in der UDSSR und gibt der Öko-Organisation mit einem einmaligen Plattendeal gleich noch das Startkapital dazu: Unter dem Titel BREAKTHROUGH werden vier Millionen Stück des hochkarätig besetzten Samplers im Ostblock produziert und verkauft. Die CD-Teilaufläge ist auch der erste Silberling mit West-Musik in Russland. Greenpeace bekommt einen Garantie-Erlös von umgerechnet 30 Millionen Mark. Die Hälfte davon fließt in die Moskauer Greenpeace-Keimzelle „Internationale Gesellschaft für den Fortbestand Zu gewinnen: das russische Original und die Entwicklung der Humanität“ und deren machtblockübergeifenden Projekte gegen die weltweite Umweltzerstörung.

Ungewöhnlich ist nicht nur die Besetzung (u.a. Sting, U2, Bryan Ferry, Lou Reed, Eurythmics, Peter Gabriel, Dire Straits und Simple Minds); dem Album liegt ein 16-seitiges Heft bei, das – wie das Cover auf nicht Öko-Papier gedruckt – in. einer für die UDSSR außergewöhnlichen Offenheit über Umwelt-Skandale in West und Ost informiert.

Das Album mit 31 Titeln ist außerhalb des Ostblocks inzwischen weltweit unter dem Titel RAINBOW WARRIOR erschienen. Nachdem alle Künstler und Firmen auf Tantiemen, verzichtet haben, geht auch hier der volle Erlös an Greenpeace.

Von der in Deutschland nicht erhältlichen UDSSR-Platte (mit kyrillischer Beschriftung und Beiheft) verlost ME/ Sounds zehn Exemplare. Die Frage: In welchem Hafen versenkte der französische Geheimdienst das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“? Antwort bis 14.8. an die Redaktion.