Rappende Judikative: GReeeN und Richter Müller fordern Legalisierung von Cannabis
Der Rapper GReeeN veröffentlicht das Musikvideo „Entkriminalisierung sofort“ und setzt sich für die Cannabis-Legalisierung ein. Zusammen mit dem Jugendrichter Andreas Müller.
Passend zu 4/20, dem inoffiziellen Kiffer-Feiertag, fordert Marihuana-Liebhaber GReeeN in einem neuen Musikvideo die Legalisierung von Cannabis. Klingt so weit nicht ungewöhnlich. Ein Feature gibt dem Musikvideo aber einen interessanten Twist: Der Jugendrichter Andreas Müller tanzt mit Schlips und schwarzer Robe zusammen mit GReeeN durch das Video. Zusammen texten sie: „Kiffen ist nicht kriminell/Kiffen ist normal“. Der Track selbst heißt pragmatisch „Entkriminalisierung sofort“.
Mitglieder der Judikative waren in Deutschrapvideos bisher eher eine Seltenheit – vor allem als positiver Referenzpunkt. Mit der ungewöhnlichen Zusammenarbeit wollen GReeeN und der für sein Legalisierungsengagement bekannte Richter aus Berlin nun aber Druck auf die Bundesregierung ausüben, welche die Cannabis-Legalisierung ja schon in den Koalitionsvertrag geschrieben hat. Seitdem ist es um das Thema aber ruhig geworden. Auch deshalb fordert Müller: „Haltet eure Versprechen“.
Jugendrichter Andreas Müller hatte ursprünglich mit unkonventionellen Strafen für junge Neo-Nazis bundesweite Bekanntheit erlangt. So verbot er einigen von ihnen das Tragen von Springerstiefeln, da er diese als Waffen einstufte. Eine 15-Jährige, die den Hitlergruß gezeigt hatte, ließ er eine Kreuzberger Moschee besuchen. Seit Längerem nutzt er seine Prominenz aber vor allem um auf die Vorteile einer Cannabislegalisierung hinzuweisen. Einige werden auch in dem Musikvideo genannt. So würde eine Legalisierung zum Beispiel zu einer Entlastung der Justiz führen und Menschen würden nicht mehr aufgrund ihres Cannabiskonsums in die Kriminalität rutschen.
GReeeN ist momentan mit seinem aktuellen Longplayer DAS VERLORENE ALBUM auf Tour. Im Publikum dürfte dabei ganz sicher der ein oder andere Joint rumgehen. Und wer weiß? Vielleicht steht ja auch bei einem Aufritt plötzlich Richter Müller auf der Bühne.