Golden Globes 2020: Die fiesesten Sprüche von Ricky Gervais
Wer den Briten kennt, konnte bereits im Vorfeld ahnen, dass es sich bei seiner fünften Runde als Host der Golden Globes nicht nur um seichte Anmoderationen handeln würde. Hier kommen seine besten miesen Sprüche.
Alles nur harmlose Sprüche? Ricky Gervais startete seinen Monolog bei den diesjährigen Golden Globes mit der Ankündigung, dass er zwar auf Kosten aller ein paar Gags bringen würde, aber diese immer noch Witze seien. Also alles halb so wild, oder? Kaum hatten diese Worte seinen Mund verlassen, bezeichnete er alle Anwesenden direkt mal als Perverse. Und man müsse aufpassen, denn Ronan Farrow würde sich alle noch vornehmen. Der Journalist, der den Weinstein-Skandal mit aufdeckte, könnte als nächstes hinter einem anderen Star der Branche hinterher sein, so der Gedanke von Gervais.
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Und was war 2019 für ein Jahr! „Es war ein großes Jahr für Pädophilen-Filme“, holte Gervais aus und zählte dann „Surviving R. Kelly“, „Leaving Neverland“ und obendrauf noch „Two Popes“ auf – also ein direkter Diss der katholischen Kirche. Während eine Hälfte des Saals noch überlegte, ob das nun angebracht oder gar amüsant war, zeigte der UK-Comedian, Schauspieler und Moderator schon auf die Übermacht von Netflix. „Keinen interessieren mehr Filme. Keiner geht noch ins Kino“ heißt es da. Und weiter meinte er: „In dieser Show müsste ich eigentlich rauskommen und sagen: ‚Gut gemacht Netflix! Du gewinnst. Alles. Gute Nacht!“ Selbst seine Serie „After Life“ sei unterhaltsamer als diese Show – und in der überlegt sich ein Mann, sich selbst umzubringen, nachdem seine Frau gestorben ist. Dazu Gervais: „Spoiler-Alarm: Staffel Zwei ist in Arbeit, also hat er sich am Ende offensichtlich nicht umgebracht. Genau wie Jeffrey Epstein. Haltet die Klappe! Ich weiß, er ist euer Freund, aber das ist mir egal.“ FYI: Epstein war ein verurteilter Sexualstraftäter, der 2019 im Gefängnis gestorben ist.
Danach hatte es der Brite auf Leonardo DiCaprio und seine immer viel jüngeren Freundinnen abgesehen. „„Once Upon a Time… in Hollywood“ ist fast drei Stunden lang. Leonardo DiCaprio besuchte die Premiere und am Ende war sein Date zu alt für ihn.“ Die Pointe saß und so lachte selbst der Betroffene darüber.
Schlimmer geht immer: Am Ende wollte Ricky Gervais noch einmal gegen alle austeilen. Seiner Meinung nach wüsste niemand in diesem Raum, wie die wirkliche Welt aussehen würde. Sie hätten doch alle miteinander weniger Zeit im Klassenzimmer verbracht, als Greta Thunberg. „Wenn ihr also heute Abend einen Award gewinnt, benutzt das nicht als Plattform für eine politische Rede. Ihr seid nicht in der Stellung, die Öffentlichkeit über irgendetwas zu belehren.“ Und zu guter Letzt: „Also bedankt ihr euch bei eurem Agenten und Gott und verpisst euch, okay?!“
Eine der besten Reaktionen auf diese Sprüche kam von Tom Hanks, der einfach nur so dreinblickte, als hätte er gerade etwas komplett Ungenießbares in sich reingefuttert und wäre nun zu höflich, um es direkt wieder auszukotzen.
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Ein weiteres Jahr als Gastgeber der Globes sieht Gervais nicht für seine Zukunft vor. Kein Wunder also, dass er sich solche Seitenhiebe ohne großes Überlegen leisten wollte.