Gitarrentechniker bestätigt: Jane’s Addiction vor endgültigem Aus


Jane’s Addiction steht vor dem Aus. Sänger Perry Farrell schlug Gitarrist Dave Navarro, nachdem ein Streit auf der Bühne eskalierte.

Jane’s Addiction steht nach einem explosiven Vorfall backstage vor dem Aus. Laut Dan Cleary, dem Gitarren- und Bass-Techniker der Band, schlug Sänger Perry Farrell Gitarrist Dave Navarro ins Gesicht, nachdem sich ein Streit während eines Konzerts in Boston zugespitzt hatte. Cleary bestätigte in einem Podcast, dass die Band „nicht mehr existiert“.

Diese Ereignisse überschatten den Erfolg der Band, die sich erst kürzlich in Originalbesetzung – bestehend aus Farrell, Navarro, Stephen Perkins und Eric Avery – wieder vereint hatte. Ihre Rückkehr war mit der Veröffentlichung neuer Musik nach 34 Jahren gefeiert worden: „Imminent Redemption“.

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Der Abend des 13. September in Boston sollte für Jane’s Addiction ein Höhepunkt werden. Doch es scheint sich zu einem Fiasko entwickelt zu haben, als Farrell Navarro während des Konzerts schubste. Das Konzert wurde abgebrochen, und die Band gab die Absage ihrer verbleibenden Tourdaten bekannt. Offiziell wurde erklärt, dass dies aufgrund von den „mentalen Gesundheitsproblemen“ des 65-Jährigen geschah.

Dan Cleary, der die Band seit 17 Jahren technisch betreut, gab in einem Gespräch mit Todd Newman, einem langjährigen Freund des Gitarristen, Einblicke in die Ereignisse. „Ich dachte nicht, dass wir so schnell darüber sprechen würden, aber irgendwann mussten wir die ganze Boston-Geschichte ansprechen – das war eines der verrücktesten Dinge, an denen ich je beteiligt war“, sagte er.

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Laut ihm sei die Show „total aus dem Ruder“ gelaufen. Die Spannungen waren bereits im Vorfeld des Konzerts spürbar. Der 57-Jährige versuchte den Sänger auf einen Fehler hinzuweisen. Daraufhin wurde er von diesem angegriffen, was schließlich zu einem körperlichen Konflikt backstage führte. Cleary erklärte: „Es fühlte sich an, als würde man sehen, wie ein kleiner Junge auf dem Schulhof für etwas gemobbt wird, das er nicht getan hat. Dave hat genug durchgemacht, und zu sehen, wie ihm das passiert, hat etwas in mir ausgelöst: ‘Ich lasse das nicht zu.’“

Kreative Differenzen und Spannungen bei Jane’s Addiction

Die Probleme innerhalb der Band waren nicht nur auf persönliche Spannungen zurückzuführen, sondern auch auf kreative Differenzen. Der Techniker berichtete von einem wiederkehrenden Thema: Farrell wollte Tänzerinnen in die Bühnenshow integrieren, darunter seine Frau Etty Lau. Der Rest der Band war jedoch nicht einverstanden.

Er betonte: „Sie haben sich entschieden, als Band eine Demokratie zu sein, als sie sich wiedervereinigten. Es sollten einfach vier Typen auf der Bühne stehen – ohne Backup-Sänger, ohne Tänzer und all das.“

Ein weiteres Problem war der Fokus des Frontsängers auf die Produktion von Videoinhalten, die von den anderen Bandmitgliedern nicht gut aufgenommen wurden. Dan Cleary erzählte, dass der Sänger, ohne die Band vorher zu konsultieren, ein Video in der Wüste drehte, das erst bei der Ankunft in Las Vegas für das erste Konzert präsentiert wurde. „Das sind Dinge, die normalerweise Wochen oder sogar Monate vor dem ersten Konzert geklärt werden. Aber das geschah in der letzten Minute.“

„Schreckliche Show“ und öffentliche Entschuldigung

Weiter berichtete er von einer „schrecklichen Show“ in New York, die zur Eskalation führte. „Es war die schlechteste Show, die ich je gesehen habe – nicht nur bei Jane’s, sondern überhaupt“, erinnerte er sich. Er wies die Behauptung von Etty Lau zurück, dass „Tonprobleme auf der Bühne“ die Ursache für den Streit gewesen seien: „Das ist Bullshit. Perry wusste nicht, wo er in den Songs war, er sang die falschen Texte. Diese Probleme hatten nichts mit dem Sound zu tun.“

Nach dem Vorfall in Boston entschuldigte sich Perry Farrell öffentlich bei seinen Fans und seinen Bandkollegen. „Leider führte mein Wendepunkt zu inakzeptablem Verhalten, und ich übernehme die volle Verantwortung für mein Handeln“, sagte er. Im Podcast-Gespräch äußerten die beiden zwar Mitgefühl für ihn, betonten jedoch die Unterstützung für Navarro und die anderen Bandmitglieder.