Gestohlene Privatgegenstände von John Lennon in Berlin gefunden, mutmaßlicher Dieb nicht auffindbar


Lennon-Witwe Yoko Ono zeigte sich erleichtert über die Rückkehr der verschwundenen Memorabilia.

Am Montag gab die Berliner Polizei bekannt, dass über 100 private Dokumente und Gegenstände aus dem Nachlass des Beatles-Musikers John Lennon aufgetaucht seien. Die Stücke, die seit 2006 als gestohlen galten, wurden bei einem Hehler in Berlin gesichert.

Das Konvolut besteht aus handgeschriebenen Songtexten, Notenblättern, Schulheften und privaten Tagebüchern aus den Jahren 1975, 1979 und 1980. Die Einträge im Tagebuch aus dem Jahr 1980 enden mit dem 8. Dezember – dem Tag, an dem der Künstler vom geistig verwirrten Mark David Chapman ermordet wurde. Ein Online-Auktionshaus, dem die Erinnerungsstücke vor wenigen Jahren angeboten wurden, schätzte den Wert der Sammlung auf über 3,1 Millionen Euro.

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Die Berliner Polizei erklärte, beim Hehler, bei dem die Ware entdeckt worden sei, handle es sich nicht um den mutmaßlichen Dieb. Bei den laufenden Ermittlungen konzentrieren sich die Beamten auf einen ehemaligen Chauffeur von John Lennons Witwe, Yoko Ono, der zwischen 1995 und 2006 für sie tätig war, und bereits 2007 zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt wurde, da er heimlich Fotos in Onos New Yorker Privatwohnung angefertigt habe. Die Polizei vermutet, dass der Verdächtige nun in der Türkei lebhaft sei. Über einen möglichen internationalen Haftbefehl gegen ihn wurde nichts bekannt.

Beim Hehler handelt es sich um einen deutschen Staatsangehörigen türkischer Herkunft, der in Berlin eine Pizzeria führt. Bei Durchsuchungen seiner Privat- und Geschäftsräume sind die Ermittler auf die als vermisst geltenden Memorabilia John Lennons gestoßen. Selbst in Hohlräumen seines Autos habe der 58-jährige Mann das Diebesgut verstaut. Gegen ihn wurde aufgrund von Fluchtgefahr in die Türkei Untersuchungshaft ausgesprochen.

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Yoko Ono sei „sehr gerührt“ gewesen, als sie vom bemerkenswerten Fund erfahren habe, vermeldete die Berliner Staatsanwaltschaft. Der stellvertretende Leiter der Berliner Staatsanwaltschaft sei zur Befragung Yoko Onos nach New York geflogen, wo er sich in einem siebenstündigem Gespräch im deutschen Generalkonsulat davon versicherte, tatsächlich die originalen, gestohlenen Dokumente und Objekte gefunden zu haben.

Wann die Erinnerungsstücke des Ex-Beatles wieder in den Besitz seiner Witwe übergehen, ist aufgrund des laufenden Verfahren noch nicht klar.