Georgie James


... holen den Pop des letzten Jahrhunderts ins Jetzt

Warum sich John Davis und Laura Burhenn aus Washington D.C. Georgie James nennen, „muss jeder für sich selbst erschließen“, so Burhenn. So rätselhaft das Banner, mit dem die zwei gerade auf Promo-Tour für ihr Debüt Places durch die Lande ziehen, so zugänglich und auf Anhieb verständlich ist ihre Musik: Der Albumopener „Look Up“ zitiert schamlos den Trommellauf von The Knacks „My Sharons“ und stellt gleich klar, wohin die Reise geht: mitten hinein in das weite Feld, das genmeinhin unter dem Logo „Pop“ firmiert. „The Beatles sind Popmusik“, sagt Multiinstrumentalist Davis. „Aber Mitti Vanilli gelten nun mal auch als Pop. Deswegen verdrehen ja alle immer die Augen: Uuuhh, Popmusik!“ Der Pop-Begriff von Georgie James bewegt sich zwischen den Polen The Kinks, The Zombies und Simon & Garfunkel – große, alte Namen für eine kleine, junge Band. „Ich studiere Musik“, sagt Davis, „das unterscheidet uns wohl von Leuten, die einfach nur Musik spielen „. Mit der Unterstützung des Saddle-Creek-Labels und einem umwerfend euphorischen, geschickt arrangierten Album könnte ihnen nun der große Wurf gelingen. Und dann könnten Davis und Burhenn endlich ihre „eigentlichen“ Jobs an den Nagel hängen: Videotheken-Manager und Schuhverkäufer gibt es nämlich ohnehin genug- Bands wie Georgie James leider nicht.

Georgie James – Places (Saddle Creek Europe/Indigo)