Wie denkt ihr über neue Acts wie Justice? Erkennt ihr da euren Einfluss wieder?
Thomas Bancalter: Wir haben mit Sicherheit dafür gesorgt, dass elektronische Musik eine größere Akzeptanz bekommt. Oder anders: Wir sind Teil einer Gruppe von Leuten, die die Elektronik zu etwas Ähnlichem hat werden lassen wie Rock-ein Genre mit festen Regeln, die allgemein akzeptiert werden. Von daher ist sie auch nicht mehr Teil der Gegenkultur. Und wahrscheinlich haben wir Justice allein dadurch ein bisschen beeinflusst. Aber ich schätze, sie gehören zu einer neuen Generation, die gerade auftaucht und wirklich tolle Musik macht-wenn auch mit einem anderen Ansatz. Sie sind nicht mehr so darauf aus, das System zu verändern. Dazu ist die heutige elektronische Musik nicht mehr das geeignete Medium. Aber sie erlaubt Künstlern immer noch, großartige Songs mit frischen Sounds zu machen. Nur: Wären wir heute noch einmal 20 Jahre alt. würden wir wahrscheinlich ganz andere Musik machen. Einfach, weil die elektronische nicht mehr so kontrovers ist wie wir vor zehn Jahren. Damals haben wir noch wirklich versucht. Dinge nach vorne zu bringen und anders auszudrücken. Heute ist es viel schwieriger, innovativ zu sein und etwas anderes zu machen.
Geht ihr mit Anfang 30 noch in Clubs? Seid ihr am Puls der Zeit?
Bancalter: Wir gehen mittlerweile kaum noch aus. Definitiv weniger als wir noch jung und unverheiratet waren. Als Teenager und in unseren frühen 20-ern waren wir ständig unterwegs. Aber ich muss sagen, dass ich das eigentlich kaum vermisse. Heute sind mir andere Dinge wichtig. Meine Familie und mein Sohn zum Beispiel.
Welche Musik hören Daft Punk momentan am liebsten?
GUY-MANUEL DE HOMEM-CHRISTO.‘Elvis Costello und Matt Bianco. Ich weiß, das ist jetzt nicht super hip, aber egal. Es ist zeitlos-gute Musik.
Bancalter: Ich habe gerade THRILLER von Michael Jackson wiederentdeckt. Ein Album,das immer noch toll klingt. Auch, wenn es schon 25 Jahre auf dem Buckel hat. Du siehst: Wir sind voll en vogue. (lacht).
