Gastspiel


Die Fantastischen Vier bestreiten bei allen fünf Shows von U2 in Deutschland das Vorprogramm.

Sag‘ mal Smudo: Musikalische Überlegungen standen also eher im Hintergrund? Wie habt ihr davon erfahren? Hat Bono selbst angerufen?, bereits im März hat die Konzertagentur Rieger, die die Shows veranstaltet, bei uns angerufen, ob wir eventuell U2 supporten wollen. Wir haben natürlich zugesagt. Dann haben wir-selbst auf mehrmalige Nachfragen nichts mehr gehört. Anfang Juni hat mir dann Matthias Opdenhövel (Viva-News; Anm. der Red.), den ich sehr gut kenne, erzählt, daß er demnächst U2 in New York interviewen würde. Da habe ich gemeint, dann frag‘ doch mal, wer Support für die Deutschland-Gigs ist. Bono hat dann gesagt, daß die Fantastischen Vier spielen würden. Man kann also sagen, daß mein alter Kumpel Matthias Opdenhövel das für uns gecheckt hat (lacht). Dafür kriegt er jetzt auch ’ne Freikarte.

Fühlt ihr euch geehrt?

Man darf sich da nichts vormachen. U2 haben uns eingeladen, weil wir Publikum ziehen. So eine Tour kostet schließlich eine Menge Geld. Es müssen dementsprechend eine Menge Leute kommen. Und um die Sache attraktiver zu machen, kommt eben ein guter Support mit. Es ehrt mich insofern, als daß die Ticketverkäufe anziehen, seit bekannt ist, daß wir im Vorprogramm auftreten.

Sicher haben auch musikalische Gründe bei der Vergabe des Support Acts eine Rolle gespielt, aber sicher nicht in dem Maße, wie ich es vielleicht gern gehabt hätte.

Könnt ihr denn mit der Musik von U2 etwas anfangen?

Nicht direkt. Ich kenne die Alben nicht. Ich krieg‘ hier und da mal eine Single mit. Die eine gefällt mir besser, die andere weniger. Das ist musikalisch einfach nicht meine Baustelle. Ich habe aber die „Zooropa“-Tour gesehen und war komplett begeistert, weil mir auffiel,daß im Gegensatz zum Album die Sachen viel grooviger und eine Spur schwärzer auf die Bühne kamen. Abgesehen davon finde ich die technische Umsetzung grandios. U2 denken einfach in völlig anderen Dimensionen als andere Bands.

Die Fantastischen Vier haben ja schon reichlich Festivalerfahrung. Macht es dich noch nervös, vor so vielen Leute aufzutreten?

Wir haben bisher maximal vor 15.000 Leuten gespielt. Das war natürlich auch ein Grund für uns, zuzusagen. Vor 60.000 Leuten zu spielen, ist eine ganz neue Erfahrung. Vielleicht muß ich ja vor den Auftritten wieder kotzen. So wie ganz früher, da mußte ich auch reihern, bevor wir gespielt haben.

Werdet ihr euch für die Shows etwas Besonderes einfallen lassen?

Dazu fehlt uns leider die Zeit, wir werden einen verkürzten Set der „Live und direkf‘-Shows spielen.

Gibt es seitens des Managements irgendwelche Restriktionen? Dürft ihr zum Beispiel die Videowand benutzen?

Wie das so ist bei Shows dieser Größenordnung, werden wir auf der nackten Bühne stehen. Da gibt’s keinen langen Soundcheck, da heißt es „stecken und spielen“. Man darf nicht vergessen: Wir sind zu Gast bei U2. Es ist nicht unsere Tour, es ist nicht unsere Bühne, wir haben das Geld nicht ausgegeben für die millionenschwere Videowand, warum sollten wir sie benutzen dürfen?

U2 nehmen knapp 80 Mark für ein Ticket, wieviel Prozent davon gehen an euch?

Wir kriegen eine Festgage.

Was wirst du zu Bono sagen, wenn du ihn backstage triffst?

(lacht) Hi. Hallo. Wie gehts denn so. Grüße an die Frau. Nein, im Ernst, ich habe keine Ahnung. Ich kenne Bono ja überhaupt nicht, und er kennt mich nicht.