Gastkritiker: Mack


Die Sensiblen im Land können sich freuen: Kanadas kritischem „Rockpoeten“ Bruce Cockburn und seinem STEALING FIRE war der Sieg nicht zu nehmen. Ihm dicht auf den Fersen machten Matt Bianco mit Jazz-beschwingten Pop-Klängen auf WHOSE SIDE ARE YOU ON und die unkonventionell rockenden Amerikaner Red Hot Chili Peppers die nächsten Plätze unter sich aus.

Zartbesaitetes auch auf Rang vier: Rickie Lee Jones öffnete ihr MAGAZINE mit viel Gefühl; während die Gitarren auf Aztec Cameras KNIFE wohlige Lagerfeuer-Romantik verbreiteten und auf Platz 5 landeten.

Da mußten sich die funkigen Techno-Popper von Heaven 17 wohl oder übel geschlagen geben. Ihr HOW MEN ARE kam auf Platz 6, noch vor Haircut 100 mit PAINT AND PAINT, die dank einer 6 in der Einzelwertung den locker servierten Reggae-Pop von General Public hinter sich ließen.

Gute alte Bekannte begegnen uns auf Platz 9 und 10: Don und Phil Everly, die ewig jungen Herz-Schmerz erweichenden Brüder mit ihrem flotten EB ’84 danach der smarte Tom Robinson, dessen HOPE AND GLORY im Mittelfeld steckenblieb.

Nur verhaltenen Applaus ernteten die Blaustrümpfe der Bluebells für ihr SISTERS, Platz 11 war der Lohn für diesen Versuch, den Rap-Scratch Meister Herbie Hancock und SOUND-SYSTEM sogar noch unterboten.

Nicht viel besser erging’s „Chappo“ Chapmans THE SHADOW KNOWS, der nur mit Mühe, einem lächerlichen Zehntelpunkt, vor Berlins Obertrommler George Kranz und seinen rhythmischen Experimenten auf MY RHYTHM Platz 13 verteidigen konnte.

Verlierer des Monats sind die „Mafiosi“ vom deutschen Hongkong Syndikat, deren OLYMPIA-Nachruf auf der Strecke blieb.

Offene Ohren sind in seinem Beruf die Voraussetzung. Mack, der Mann aus Münchens Musicland, ansonsten Produzent und Tontechniker so namhafter Acts wie Queen, ELO, Whitesnake, Billy Squier und Sparks, ließ sich auch in der Rolle des MÜV-Kritikers nicht aus der Ruhe bringen. Kurz und knapp fielen die Expertisen des Soundtüftlers aus. Dabei legt er besonderen Wert auf die Feststellung: „Die Beurteilung erfolgte als Mensch und Hausmeister, ohne professionelle und technische Hintergründe.“

George Kranz: „Für den Versuch – eine Drei.“

Hongkong Syndikat: „Für die Ideen – eine Fünf.“

Roger Chapman: „Für die Beharrlichkeit – eine Vier.“

Herbie Hancock: „Für ätzenden Fairlight und Apple II – eine Sechs.“

Joyce Kennedy: „Schwarzer Durchschnitt – eine Drei.“

Haircut 100: „Zügig und flott – eine Fünf.“

The Dice: „Streckenweise sehr zäh – eine Drei.“

Matt Bianco: „Ansprechend – eine Fünf.“

Aztec Camera: „Kein Film drin – eine Zwei.“

Bluebells: „Englischer Schnitt – eine Drei.“

General Public: „Vielleicht besser, doch die Cassette war unter aller Sau – eine Zwei.“

Heaven 17: „Einfach gut – eine Fünf.“

Savage Progress: „Modern – eine Vier.“

Produzenten lassen sich eigentlich nur ungern in die Karten schauen, Anonymität geht ihnen oft über alles. Doch Mack macht da eine Ausnahme, wie man sofort sieht.

Wie reagierst Du auf bösartige Kritiken? Bösartig

Welche Politiker würdest Du auf den Mond schießen: a) Kohl, b) Reagan, c) Khomeini, d)…? Alle fünf

Zeitgenossen, die Du gerne treffen würdest: Dieter Hildebrandt, John Cleese

Bei welchem Ereignis wärest Du gerne dabei gewesen? Bei der Erstbesteigung des Watzmann

Erstrebenswerte Ziele: Besteigung des Watzmann Musiker, mit denen Du gerne eine Platte machen würdest? Jeff Beck, Moosacher

Was treibt Dich zur Weißglut? Dummheit und Ignoranz

Worüber kannst Du lachen: Über mich selber

Größte Angst: Daß mir der Himmel auf den Kopf fällt

Sammel-Objekte: Hüte

Wo würdest Du gerne leben: Toskana

Mit wem würdest Du gerne zusammenarbeiten? BAP Deine Lieblingsproduzenten: Ralph Siegel

Mit welchen Musikern hast Du bis jetzt am liebsten zusammengearbeitet? Queen

Musiker: Hank Marvin, Prince, John Lennon

Erste Single/LP, die Du gekauft hast: Ralph Bendix (Single), Duane Eddy (LP)

Bestes Konzert (von anderen Bands): Arthur Brown, Ten Years After, Kraftwerk

Musikalische Einflüsse: Frank Zappa, Jimi Hendrix, Paul Kosoff

Schriftsteller: CH. Bukowski, P. Handke, Hayes

Was liest Du zur Zeit: W. Jens „In letzter Stunde“

Film: „Indiana Jones And The Temple Of Doom“

Regisseur: W. Wenders, S. Spielberg, Mel Brooks

Schauspielerin: Marylin Monroe, Lauren Bacall, B. Bardot

Schauspieler: Lino Ventura, Kenneth Mars, John Belushi

Zeitungen, Zeitschriften: Home And Garden, Billboard, Penthouse

TV-Sendungen: Denver, Dallas, Wort zum Sonntag, Werbung

Frühere Berufe: Klavierbauer, Hausmeister

Hobbies: Auch

Sex-Symbole: Nick Nolte, Ornella Muti

Wen würdest Du zu einem (intimen) Souper einladen: a) Joan Collins, b) Petra Kelly, c) Brooke Shields, d) …?

H.M. Queen Elizabeth

Welche drei Dinge würdest Du nicht auf eine einsame Insel nehmen? Rasenmäher, Ohropax, Ski