Wenn man Garbage fragt, was sie im vergangenen Jahr gemacht haben, fällt ihnen die Antwort nicht schwer. Sie waren auf Tournee. Seit 15 Monaten geben Garbage ein Konzert nach dem anderen. Und der Streß hat sich gelohnt. Über zwei Millionen Mal hat sich ihr Debütalbum mittlerweile verkauft. Dabei hatte Anfangs niemand mit dem Erfolg gerechnet. Und live wollte die Band um Sängerin Shirley Manson und Drummer Butch Vig ihre Songs erst gar nicht aufführen. Als die Platte im Sommer 1995 veröffentlicht wurde, liefen die Verkäufe schleppend. In den USA rümpften die Besucher der ersten Garbage-Gigs die Nasen. Nein, das konnte ja nicht gut sein: eine Band, die Drumloops und Sequencer benutzt? Wo bleibt denn da der ehrliche Rock’n’Roll? Schließlich überzeugte sie doch, die eigenwillige Mischung aus HipHop-Beats, Soundeffekten, Samples und klasssichen Rock. Auch auf den Bühne dieser Welt. Dort hat die Band im vergangenen Jahr so einiges erlebt. Vor einem Konzert in Wolverhampton fanden sich die Musiker vor verschlossenen Türen wieder und mußten erst um Einlaß schreien, bei den MTV Awards in New York spielten Garbage zwischen den Fugees und Whitney Houston, und ihren Support-Slot bei den Smashing Pumpkins mußten sexy Shirley und die drei Jungs aufgeben, als sich Pumpkins-Tour-Keyboarder Jonathan Melvoine mit einer Überdosis Herion ins jenseits beförderte. Ihren Traum, einmal nach Thailand zu kommen, konnte sich die schottische Sängerin Shirley dank der Live-Engagements aber ebenso erfüllen wie Auftritte vor begeisterten Fans Japan und Australien. Und was bringt 1997 für Garbage? Bereits nach einer kurzen Weihnachtspause geht es natürlich wieder zurück auf die Bühne. Bis Februar. „Dann gehen wir ins Studio und nehmen das neue Album auf“, freut sich Miss Manson.
