„Game of Thrones“-Staffel 7, Folge 7: Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Finale „The Dragon and the Wolf“
Vorsicht: Es folgen Spoiler zum Staffelfinale von „Game of Thrones“. Die letzte Folge bietet wenige Überraschungen, dafür aber einige schöne Wiedersehen. Außerdem erhält Cersei endlich etwas mehr Raum.
Jetzt ist sie vorbei also vorbei, die rasante siebte Staffel der größten Serie der Welt. Für Schlachten und Effekte mussten Intrigen und Überraschungen weichen, Drachen sind in „Game of Thrones“ nun eben wichtiger als die klugen Spieler, die in Hinterzimmern das Schicksal des Kontinents Westeros beeinflussen. Einprägsame Szenen boten die vergangenen sieben Episoden dennoch, auch die letzte Szene des Finales „The Dragon and the Wolf“ bringt die Zuschauer zum Staunen – auch wenn jeder Fan der Serie wusste, was passieren wird.
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus „The Dragon and the Wolf“
Wer braucht eigentlich die Greyjoys?
Euron Greyjoy wurde als der Nachfolger von Ramsay Bolton angekündigt, als der neue Tyrann, vor dem die Helden in „Game of Thrones“ erzittern sollen. Was von der Figur bleibt: Overacting, unpassender Rockstar-Look und ein wenig überzeugender Abgang, nachdem er den Untoten erblickt. Hat ihm natürlich kaum jemand abgenommen, deshalb war der Twists dass er in Wirklichkeit die Golden Company abholt, auch kein großer Aha-Moment. Derweil Theon Greyjoy: Der erhält in all diesen Weltuntergangsängsten Szenen, in denen er sich noch einmal als Held profilieren kann – mitsamt dem Vorteil, dass er nun immun gegen Tritte in den Schritt ist. Die Screentime hatten anderen Figuren mehr verdient: Was macht eigentlich Melisandre seit sechs Episoden?
Cersei spielt in einer anderen Liga
Während andere Figuren mit „Fuck off“ und „Cunt“ um sich werfen, beleidigt Cersei mit Stil: „I always knew you were the stupidest Lannister“, sagt sie Jaime, als der von ihrer Mega-Intrige erfährt. Die Frau ist zwar böse, aber Eleganz hat sie. Und in der wenigen Zeit, die ihr die Macher in der siebten Staffel zugestanden haben, hatte sie einige der besten Szenen, die Lena Headey auch hervorragend spielt. Die Gespräche mit Jaime und Tyrion gehörten zu den besten Dialogen der aktuellen Folge, ihre Horrorshow im Kerker mit Ellaria Sand stach ebenfalls besonders heraus.
RIP Littlefinger
Wir sind ja der Meinung, dass Petyr „Littlefinger“ Baelish sich den Thron redlich verdient hätte, viele seiner Intrigen haben funktioniert, seine Ränkespiele sorgten oft für das „Game“ in „Game of Thrones“. Aber gut, den Tod hat er trotzdem verdient, Arya hatte nun die Ehre und beendet einen furchtbar geschriebenen Side-Plot in Winterfell. Warum Littlefinger die zwei Schwestern im Norden überhaupt so lange beschäftigen konnte, bleibt aber schwer nachvollziehbar. Bran und Arya wussten immerhin von Anfang an, wen Baelish alles auf dem Gewissen hat. Sein Abgang wurde aber in einer guten Szene zelebriert.
Keine Überraschungen
Das Finale der aktuellen Staffel war ganze bestimmt keine schlechte Folge. Aber leider auch fast komplett frei von Überraschungen und Twists. Wir erinnern kurz an die letzten Stunde der sechsten Staffel: Der junge König stürzt sich aus dem Fenster, Jon wird zum König gekrönt, das Geheimnis um seine Eltern mehr oder weniger komplett gelöst. Nun wird sein wahrer Name enthüllt, dazu auch die Tatsache, dass er den rechtmäßigen Anspruch auf den Thron hat. Danke dafür, dass wussten die meisten Zuschauer schon seit einigen Episoden. Genauso wenig überraschend war, dass der Night King die Mauer einstürzen lässt. Die tolle Inszenierung kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass „Game of Thrones“ sehr berechenbar geworden ist.
Schöne Nebenschauplätze
Die besten Momente im Finale gab es direkt zu Beginn. Auf dem Weg zum Treffen in der Dragonpit zehrte „Game of Thrones“ von der feinen Charakterentwicklung der Vergangenheit. Zwar blieb angesichts des wichtigen Treffens nicht besonders viel Zeit, aber die kurzen Gespräche zwischen den seit langer Zeit getrennten Figuren taten gut. Oder nur die Blicke, die sich zum Beispiel Brienne und Jaime zugeworfen haben. Schade, dass die Serie immer weniger Zeit für Gespräche und ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaften abseits der Hauptstory hat.