Fyre Festivals Billy McFarland schreibt im Gefängnis seine Memoiren


Billy McFarland, Veranstalter des berühmt-berüchtigten Fyre Festivals, soll im Gefängnis an seinen Memoiren schreiben – und sie haben einen unglaublichen Arbeitstitel.

Billy McFarland, der Mitveranstalter des berühmt-berüchtigten Fyre-Festivals, soll derzeit im Gefängnis an seinen Memoiren schreiben. Dies berichtet das „New York Magazine“.

Demnach soll die Freundin des verurteilten Investment-Betrügers Anastasia Eremenko Anfang Februar 2019 auf Josh Raab, einen Redakteur des Magazins, zugegangen sein, um mit diesem über eine potentielle Zusammenarbeit an McFarlands geplanter Autobiographie zu reden. Diese soll Eremenko zufolge den Titel „Promythus: The God of Fyre“ tragen. Die bisherigen produzierten Seiten seien von McFarland zunächst per Hand geschrieben worden. Eremenko habe sie anschließend am Computer abgetippt. Geplant seien ungefähr 800 Seiten.

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Des Weiteren heißt es im Artikel des „New York Magazine“:

„Das Buch, so McFarland, drehe sich um seine gesamte Karriere, beginnend bei dem ersten Investment in sein inzwischen eingestelltes Start-up 2011 bis hin zum Besuch des FBIs einige Tage nach der Implosion des Fyre Festivals. [McFarlands Publizist Brandon] Rubinshtein überreichte Raab eine stichpunktartige, mit berühmten Namen gefüllte Liste all jener Geschichten, die McFarland in seinen Memoiren gerne in den Mittelpunkt rücken wolle. Schauspieler, Models, Musiker, Leute, die nur wegen ihrer Eltern berühmt sind, Cameos von Mitgliedern der Trump-Administration, die Liste ist schier unerschöpflich.  McFarland zufolge sei es sein Ziel, die rohe Wahrheit zu erzählen, den Teil, den sowohl die Hulu- als auch die Netflix-Dokumentation unzureichend thematisiert hätten.“

Während eines  Telefongesprächs mit Raab habe McFarland sich außerdem mit einer Reihe anderer verurteilter Betrüger, die er bewundere, verglichen. Hierzu zählten unter anderem Jordan Belfort, der „Wolf of Wall Street“, sowie Molly Bloom, die 2013 in einen großen Poker-Skandal verwickelt war, der als Inspiration für den 2017 erschienenen Film „Molly’s Game“ diente.

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Das fertige Buch wolle McFarland im Alleingang publizieren, um die Einkünfte in die angeordnete Entschädigung in Höhe von 26 Millionen Dollar stecken zu können. Auch Andy King, der in der Netflix-Doku seine Bereitschaft zum Oralverkehr im Tausch für Wasser proklamiert hatte, soll an dem Projekt beteiligt sein. Als Erscheinungsdatum werde Ende April angepeilt.

Raab habe die Zusammenarbeit schließlich abgelehnt und könne nun offen über die Verhandlungen reden, weil McFarlands Team vergessen habe, dem Journalisten im Vorfeld eine Vertraulichkeitserklärung zuzusenden.

Fyre-Mitveranstalter und Rapper Ja Rule soll derweil darüber nachdenken, eine zweite, verbesserte Ausgabe des Fyre Festivals zu organisieren.

https://twitter.com/Ruleyork/status/1087061872912797696

McFarland erlangte 2017 zweifelhafte Berühmtheit als Mitveranstalter des Fyre Festivals, mit dem er zwar Tausende Influencer auf die Bahamas lockte, jedoch ohne im Vorfeld für die notwendigen Organisationsstrukturen gesorgt zu haben. So gab es weder die versprochene Insel noch die angepriesenen Luxus-Unterkünfte oder die angekündigten Musikacts. Auch den involvierten Investoren hatte McFarland unter falschen Versprechungen das Geld aus der Tasche gezogen. Derzeit leistet der selbstproklamierte Entrepreneur eine siebenjährige Haftstrafe in der Otisville Federal Correctional Institution in Otisville, New York ab.

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