Fynn Kliemann: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts


Im Laufe der Ermittlungen könnten weitere Straftatbestände hinzukommen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade.

Die Staatsanwaltschaft Stade hat ein Verfahren gegen Fynn Kliemann eingeleitet: „Wir prüfen den Vorwurf des Betruges, nachdem sich der Anfangsverdacht bestätigt hat“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage der „Süddeutschen Zeitung“. Im Laufe der Ermittlungen könnten jedoch weitere Straftatbestände hinzukommen. Der Influencer und die Textilfirma „Global Tactics“ waren ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nachdem Jan Böhmermann im „ZDF-Magazin Royale“ krude Maskengeschäfte des 34-Jährigen aufgedeckt hatte.

Worte, die bleiben: „Krise kann auch geil sein“

Die Enthüllungen legten nahe, dass die von Kliemann als „in Portugal und Serbien produziert“ beworbenen Masken eigentlich in Bangladesch gefertigt wurden. Außerdem soll der Unternehmer beschädigte Ware an Geflüchtete gespendet haben. Das legt ein von Böhmermann offengelegter Chat-Verlauf von Kliemann und seinem Geschäftspartner Tom Illbruck nahe. Besonders angegriffen wurde Kliemann wegen den in Anbetracht der damaligen Corona-Lage zynisch anmutenden Worten „Krise kann auch geil sein“. Mittlerweile bat er seine Fans auf Instagram um Verzeihung und kündigte an, er werde bei sich aufräumen – einige Vorwürfe bestreitet er jedoch.

Der spöttelnde Tausendsassa

Einer breiten Masse bekannt wurde Fynn Kliemann als laienhafter Heimwerker auf YouTube. Dabei umgab ihn stets das Image eines rastlosen Kindskopfes, der im Zuge seiner Lausbüberei gleich noch ein wenig die Welt rettet. Seine Anhänger*innen kannten ihn auch als Musiker. Im Zuge der Promotion seines Debüt-Albums NIE sagte er vor drei Jahren über Künstler der alten Garde: „Ich find fast alles, was es früher gab, kacke. Auch Beatles oder die Rolling Stones ist nichts für mich. Queen finde ich richtig ätzend. Auch Elvis oder so: War auch nur so ein Würstchen.“.

„ZDF Magazin Royale“: Fynn Kliemann soll bei Maskenverkauf betrogen haben