Freddie Mercury: Erstes prominentes AIDS-Opfer des Rock


Queen-Sänger Freddie Mercury stirbt am 24. November in London.

Fans und Kenner der Band ahnten es schon lange – am 23. November ’91 wurde es zur traurigen Gewißheit: Queen-Sänger Freddie Mercury, schon schwer gezeichnet von seiner Krankheit, gab bei einer Pressekonferenz in London bekannt, daß er an AIDS litt. Nur einen Tag später war der vitale Frontmann der britischen Bombast-Rockband tot. Er starb 45jährig in seinem Haus im Londoner Stadtteil Kensington. Mercury war das erste AIDS-Opfer in der Kaste der Rock-Superstars. Schon seit 1987 wußte er von seiner Infektion, lediglich seine langjährige Vertraute Mary Austin und Queen-Manager Jim Beach weihte er ein. Selbst seiner Band gegenüber hielt Mercury die Krankheit bis fast zuletzt geheim.

Noch im Frühling hatten Queen, um die es in den Jahren zuvor etwas ruhiger geworden war, mit ihrem Album ‚Innuendo‘ ein furioses Comeback gefeiert. Mercury jedoch war während der Aufnahmen in den schweizerischen Mountain-Studios schon so entkräftet, daß er an manchen Tagen im Rollstuhl vor das Mikrophon geschoben werden mußte. Seine Band wußte, daß nicht mehr viel Zeit blieb. Gitarrist Brian May erzählt: „Freddie trieb uns an, soviel Material wie nur möglich zu schreiben, damit er für ein weiteres Album noch möglichst viele neue Songs einsingen konnte.“

Das Ergebnis erschien erst Ende 1995 als letztes Queen-Atbum mit dem Titel ‚Made In Heaven‘ – Brian May, Roger Taylor und John Deacon ließen sich vier Jahre Zeit, um die letzten Sessions ihres charismatischen Frontmannes zum endgültigen Queen-Abschied zu verarbeiten.

Mit Mercurys Tod setzte ein weltweiter Queen-Kult ein. Die hohe Mauer um sein Anwesen 1. Logan Place im noblen Kensington wurde zur Pilgerstätte, an der Fans aus aller Welt Totenwache hielten. Queen-Alben stürmten gleich im Rudel die Charts, und der 15 Jahre alte Klassiker ‚Bohemian Rhapsody‘ wurde noch einmal für fünf Wochen zur britischen Nummer Eins. Der Rest der Band organisierte für den Ostermontag 1992 ein Freddie Mercury-Tribute-Konzert im Wembley Stadium. Vor 90.000 begeisterten Zuschauern spielten unter anderem Elton John, George Michael, Axl Rose, Slash und Lisa Minelli Songs aus dem Queen-Repertoire. Die sterblichen Überreste des am 5. September 1946 als Farookh Bulsara auf Sansibar geborenen Sängers waren da längst zu Asche verbrannt. Die Urne steht heute im Hause seiner Eltern auf Freddies Heimatinsel.