Französischem Rapper MHD wird Totschlag vorgeworfen
Der Musiker, der das Genre Afro-Trap begründete, sitzt in U-Haft.
Der derzeit erfolgreichste französische Rapper, MHD, ist wegen des Vorwurfs des Totschlags verhaftet worden. Der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Mohamed Sylla heißt, soll am Tod eines 23-Jährigen eine Mitschuld tragen. Der junge Mann wurde im Juli 2018 von einer Gruppe von schätzungsweise einem Dutzend Männern erst niedergeschlagen und dann erstochen.
Der Vorfall geschah im 19. Arrondissement von Paris, in dem MHD aufwuchs und nach dem er sein zweites, 2018 veröffentlichtes Album 19 benannte. Sein Auto wurde nahe des Tatorts gesehen, worauf sich nun auch die Eröffnung des Ermittlungsverfahrens gegen den 24-jährigen Rapper stützt.
MHDs Anwältin Elise Arfi ließ verlauten, dass ihr Mandant „jegliche Verwicklung in den Vorfall“ bestreite und gab zu Bedenken, dass „seine Anwesenheit am Tatort“ bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft vermutet in dem Vorfall eine Fehde zweier verfeindeter Gangs. Dies quittierte Anwältin Arfi mit der Bemerkung, dass MHD „niemals in einem Kampf verfeindeter Gangs“ beteiligt gewesen sei.
MHD, dessen Eltern aus dem Senegal und Guinea stammen, gilt als Begründer des Genres Afro-Trap und hat mit Songs wie „Bella“ und „Bébé“ auch in Deutschland für einiges Aufsehen gesorgt. Im Sommer 2018 trat er unter anderem auf dem Hurricane und Southside Festival auf.