Folgen des Tierquälerei-Skandals: Premiere und Pressetermine zu „A Dog’s Purpose“ abgesagt
Es ist ein PR-Desaster für alle Beteiligten: Am Set zum Hundefilm wurde ein Tier gegen seinen Willen ins reißendes Wasser gedrückt.
Am Donnerstag geriet der Film „A Dog’s Purpose“, der in den USA am 27. Januar und in Deutschland am 27. Februar unter dem Titel „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ ins Kino kommt, ins Visier von Tierschützern. Ein geleaktes Video zeigte, wie bei den Dreharbeiten ein Hund gegen seinen Willen in eine künstlich angelegte Stromschnelle gedrückt wurde. Der Schäferhund war in der Situation sichtlich panisch, die Tiertrainer nahmen darauf keine Rücksicht und zwangen den Hund Hercules trotz sichtbarer Gegenwehr ins Wasser.
Tierschützer laufen seitdem gegen die Produktion Sturm, PETA ruft zum Boykott des Films auf. Die Produktionsfirma Amblin sowie der Verleih Universal stehen unter Druck. Als erste Konsequenz aus dem Skandal hat Universal nun die große Premiere des Films, die an diesem Wochenende in Los Angeles stattgefunden hätte, abgesagt.
Des Weiteren wurde auch das für den Vertrieb übliche Presse-Junket abgesagt, bei dem dem Hauptdarsteller Dennis Quaid und dem Regisseur Lasse Hallström in Interviews Fragen gestellt werden könnten. Die Promo-Phase des Films mündet also in einer kompletten Katastrophe für die Macher.
Hallström hat in der Vergangenheit schon mehrfach mit Tieren gedreht, mit „Hachiko“ hat er einen der bewegendsten Filme für Hundeliebhaber überhaupt gemacht. Zu der nachweislichen Tierquälerei veröffentlichte der Regisseur nun ein Statement: „I am very disturbed by the video released today from the set of my film ‘A Dog’s Purpose.’ I did not witness these actions, which are unacceptable and would never happen with my knowledge.“
Er sei also ebenso verstört, unter seiner Aufsicht wäre kein Tier am Set dermaßen behandelt worden. Es würde nun hinter den Kulissen recherchiert und bestraft werden.
Tierschützer forderten den Regisseur sowie die Amblin-Verantwortlichen dazu auf, in Zukunft nicht mehr mit Tieren zu drehen. Die Computertechnik würde mittlerweile andere Möglichkeiten bieten. Des Weiteren soll dafür gesorgt werden, dass misshandelte Tiere aus dem Unternehmen Bird & Animals, die Tiere für Filmproduktionen trainieren, befreit werden. Die Firma sorgte zuletzt mehrfach für Negativ-Schlagzeilen, Videoaufnahmen von einem toten Känguru und Schweinen in sehr schlechter Verfassung riefen schon einmal PETA auf den Plan.